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Aphrodite
Griechische Mythologie Göttin der Liebe, Schönheit und sexuellen Begierde Sagen wir so: Aphrodite ist eine Zicke!
Aphrodite (altgriechisch Ἀφροδίτη Aphrodítē, römisch Venus) in der griechischen Mythologie ist die Göttin der Liebe und Schönheit -> Liebesgöttin. Das Hobby der Aphrodite ist Sex (nur nicht mit ihrem Ehemann, wie sich später herausstellen wird).
Zicke
Anmerkung: Zur Schönsten mit dem goldenen Apfel der Eris wurde Aphrodite von Paris gekürt, der allerdings war bestochen (korrekt ist das alles nicht gelaufen). Ich werde an späterer Stelle noch einmal über diese Angelegenheit schreiben, aber jetzt rege ich mich erst mal auf: Ist Aphrodite eine Zicke? Eindeutig lässt sich Aphrodite als Zicke identifizieren. Hera und Athene sind ebenfalls Zicken. Es war nämlich so, dass sich die drei Zicken Athene, Hera und Aphrodite um den goldenen Apfel der Schönsten stritten. Paris wurde gezwungen, eine dieser drei Zicken zur Schönsten zu küren. Nicht nur Aphrodite hatte Paris bestochen (mit der Aussicht auf die schöne Helena >>), zuvor hatten auch Hera und Athene Bestechungen im Gepäck. Da geriet die arme Sau Paris wirklich in eine riesige Falle. Er musste EINE mächtige olympische Göttin zur Schönsten küren - und machte sich ZWEI dieser mächtigen Zicken zum Feind....und schließlich brach der trojanische Krieg >> aus. Was diesen Paris betrifft, siehe auch Oinone >> (ich schätze, Aphrodite hatte Paris mittels Liebeszauber den Kopf verdreht). Nun gut, jetzt habe ich mich genug über diese Zicken aufgeregt. Weiter im Text mit Aphrodite (die griechische Aphrodite ist rätselhaft und es entsteht häufig der Eindruck, dass man in Sumer mit Inanna starten muss):
Aufgabe
Die Aufgabe der Aphrodite ist es, sexuelle Begierde zu entfachen. Aphrodite ist die Schutzherrin der Sexualität und Fortpflanzung. Der römische Begriff Venus (griechisch Aphrodite) steht im Zusammenhang mit dem Morgenstern >>.
Olympische Göttin
Aphrodite ist eine olympische Göttin und hat ihren 1. Wohnsitz im olympischen Gebirge >>. Einen leiblichen Vater, der sich um Aphrodite kümmern konnte, gibt es nicht. Auf dem Olymp wurde Zeus >> der Vormund der Aphrodite. Aphrodite ist eine Ausnahme unter den olympischen Göttern. Als älteste olympische Gottheit ist Aphrodite familiär nicht direkt mit den anderen Olympiern verwandt. Aphrodite wurde von Zeus zwar adoptiert, aber spuren (gehorchen) gehört nicht zu ihren Stärken. Was Aphrodite bzw. Venus betrifft, musste wahrscheinlich getrickst werden. Siehe dazu an späterer Stelle die Parallelen zu Inanna, Ischtar, Freya und mehr.
Uranos
Titan Kronos >> hat mit einer Sichel seinen Vater Uranos >> entmannt. In der Folge fiel Samen des Uranos ins Meer. Das Meer schäumte auf und gebar Aphrodite. Aphrodite wird daher auch als "die aus dem Schaum geborene Göttin der Schönheit" bezeichnet. Ist Uranos der Vater der Aphrodite oder das Meer >>? Über den ersten Wortteil vom Begriff Aphrodite wird spekuliert: Altgriechisch aphrós / ὁ ἀφρός = deutsch -> Schaum (des Meeres). Bevor Aphrodite aufstieg, lebte sie lange Zeit im Meer und hatte dort einen Geliebten mit dem Namen Nerites >>. Aphrodite wurde lange vor den übrigen olympischen Göttern geboren, sie ist daher die mit Abstand älteste olympische Gottheit.
Kythera und Zypern
In der Theogonie des Hesiod steht, dass Aphrodite zuerst auf Kythera an Land ging. Kythera ist eine griechische Insel vor der Südostspitze der Peloponnes >>. Danach ist Aphrodite auf der Insel Zypern an Land gegangen. Tipp am Rande: Wenn Aphrodite einen Ausflug macht, hält sie sich sehr gerne an den Küsten vom Meer auf. Wer Aphrodite sehen möchte, sollte an Meeresküsten suchen. Aphrodite betrachtet Zypern als ihre Heimat. Es wird von einer Tochter der Aphrodite und des Byblos >> mit dem Namen Kypros berichtet, dabei handelt es sich um die Namensgeberin der Insel Zypern. Zypern steht im Zusammenhang mit einem ausgeprägten Aphrodite-Kult, siehe auch Pygmalion >> als Start von einem Sagenkreis mit Aphrodite in der Hauptrolle. Die Geschichte der Anaxarete >> spielt ebenfalls auf Zypern. Im Südwesten von Zypern gibt es den Felsen der Aphrodite - und genau dort ging Aphrodite an Land.
Name
Wie sich der Name Aphrodite etymologisch ableitet, ist unbekannt.
Gefolge
Eros >> ist der Gott der begehrlichen Liebe. Himeros >> ist der Gott der liebenden Sehnsucht. Peitho >> überredet junge Mädchen, sich der Liebe hinzugeben. Eros, Himeros und Peitho befinden sich im Gefolge der Aphrodite. Desweiteren wird Aphrodite von Chariten >> begleitet. Chariten sind den Hauptgöttern dienende Untergötter. Eros und Aphrodite werden mit dem Sternzeichen Fische >> assoziiert.
Gemahl
Aphrodite ist wahnsinnig schön. Wer hat die Gunst der Aphrodite? Hephaistos >> ist der Gemahl der Aphrodite, jedoch liebt sie ihren Ehemann nicht. Eheliche Treue ist ein Fremdwort für Aphrodite. Vielleicht hatte Aphrodite bisher überhaupt noch nie Sex mit ihrem Ehemann, dafür umso mehr mit allen möglichen männlichen Göttern / Halbgöttern und auch mit Sterblichen.
Kinder
Aphrodite hatte Liebesbeziehungen ohne Ende, daher hat sie auch sehr viele Kinder. Ein paar Beispiele für Nachkommen der Aphrodite: Harmonia >> (Gattin des Kadmos >>) ist die Göttin der Eintracht, dabei wird Aphrodite als Mutter der Harmonia überliefert. Weitere Nachkommen der Aphrodite sind Deimos >>, Anteros und Phobos >>. Insgesamt ist Aphrodite die Mutter von viel mehr Kindern. Anteros ist der Rächer verschmähter Liebe, siehe Meles >>.
Ares
Kaum nachvollziehbar ist, dass Aphrodite eine lange Liebesbeziehung mit Ares >> pflegte. Ares ist ein Idiot einerseits - jedoch soll Ares auch sehr männlich sein. Aphrodite hat wohl den Idiot außer Acht gelassen und sich auf das Männliche fixiert (so sind sie eben, diese Weiber im Wahn >>). Die Götter sind unsterblich und ich weiß deshalb nicht, ob sich Aphrodite auch heute noch hin und wieder dem Ares hingibt. Warum werden Aphrodite und Ares in der griechischen Mythologie in einen Kontext gestellt? Erklärungsmodell:
Ištar (sumerisch Inanna) ist die babylonische Venus bzw. Aphrodite. Ištar (Ishtar) ist - wie Aphrodite - die Gottheit der sexuellen Begierde. Gleichzeitig ist Ištar - wie Ares - eine Kriegsgottheit. Ištar kann in weiblicher und männlicher Form erscheinen (das Geschlecht wechseln). In der weiblichen Darstellung ist Ištar ein Stern mit 8 Zacken und männlich wird diese Gottheit als Löwe dargestellt.
In der nordischen Mythologie personifiziert Freya (auch Freia oder Freyja -> "Herrin") sexuelle Begierde (weiblich) und gleichzeitig Aspekte vom Krieg (männlich). Freya ist somit ebenfalls eine Reinkarnation der Gottheit Ishtar (babylonisch) bzw. Inanna (sumerisch).
Den Gottheiten Ištar / Inanna / Venus / Aphrodite / Freya ist der Freitag gewidmet. Es gibt die Tradition, dass Freitags Fisch gegessen wird. Hatte ich bereits erwähnt, dass Aphrodite mit dem Sternzeichen Fische assoziiert wird?
Adonis
Wenn es um Aphrodite geht, sollte der Mythos des Adonis >> nicht fehlen. Da wird beispielsweise von einer Tochter des Adonis und der Aphrodite mit dem Namen Beroe >> berichtet.
Hermes
Eine Liebesnacht schenkte Aphrodite dem Hermes >>. Das Ergebnis dieser Liebesnacht war der Hermaphroditos >>. Als Sohn des Hermes und der Aphrodite wurde Hermaphrodit mit der Nymphe Salmakis >> verschmolzen, wodurch ER zum ES (Zwitter) wurde.
Aineias
Der sterbliche Aineias >> ist ebenfalls ein Sohn der Aphrodite und sehr bedeutsam.
Natürlich denkt jeder, dass Aphrodite die Schönheit in Vollendung ist. Die meisten Menschen unterliegen darüber hinaus dem Irrtum, dass die Götter perfekt sind - und dem ist mitnichten so. Momos >> tadelte Aphrodite, weil ihre Schuhe klapperten.
Mythen
Aphrodite spielt in unzähligen Mythen der griechischen Mythologie eine der Hauptrollen. Der goldene Zankapfel der Eris >> ist möglicherweise die interessanteste Geschichte mit Aphrodite in einer der Hauptrollen.
Darstellung
Mittels Urteil des Paris gewann Aphrodite einen Schönheitswettbewerb. Neben Aphrodite haben sich auch Hera >> und die (weise?) Athene >> um den Schönheitstitel beworben. Paris übergab schließlich der Aphrodite den goldenen Apfel der Eris. In der Kunst wird Aphrodite daher häufig mit einem goldenen Apfel in der Hand dargestellt.
Attribute
Der Aphrodite werden viele Attribute zugeordnet. Häufig wird Aphrodite in Verbindung mit Tieren gebracht, Beispiele: Taube, Schwan >>, Sperling und Schwalbe. Weitere Attribute der Aphrodite können auch die Tiere Bock, Schildkröte, Delfin und Hase sein. Ein interessantes Attribut der Aphrodite ist der Spiegel (wahrscheinlich ist Aphrodite ob ihrer eigenen Schönheit derart verzaubert, dass sie sich ständig im Spiegel selber sehen will, quasi Eitelkeit). Überliefert wird Aphrodite auch als Göttin der Blumen, Bäume und Früchte. Dabei werden Anemone, Rose, Zypresse, Linde, Myrte und Apfel als der Aphrodite besonders heilig genannt. Auch durch Dost, Granatapfel und Mohnblüte wird Aphrodite repräsentiert. Zu ihren Kranzblumen gehörte auch der spitzblättrige Spargel (asparagus acutifolius). Viele Pflanzen, die psychoaktiv oder erotisierend wirken (Aphrodisiaka), intensiv duften oder deren Form Symbolcharakter hat, wurden mit Aphrodite in Zusammenhang gebracht und zu ihren Festen verwendet. Anmut ist ein weiteres Attribut der Aphrodite, siehe Baiotis >>.
Liebreiz
Was macht Aphrodite unwiderstehlich? Woher kommt der verzaubernde Liebreiz der Aphrodite? Göttin Aphrodite hat einen Zaubergürtel, genannt kestòs himàs poikílos (κεστὸς ἱμὰς ποικίλος = deutsch -> "buntbestickter Gürtel"). Diesen Zaubergürtel soll Aphrodite gelegentlich sogar ausleihen. Über die Herkunft vom Gürtel der Aphrodite gibt es unterschiedliche Versionen. Eine Version besagt, dass Hephaistos den Zaubergürtel der Aphrodite angefertigt hat. Dieser Fassung nach, hat Hephaistos diesen Gürtel aus Gold und Edelsteinen erschaffen.
Aphrodisiakum
Das Wort Aphrodisiakum nimmt direkten Bezug auf die Liebesgöttin Aphrodite. Als Aphrodisiakum wird ein Mittel bezeichnet, dass die Libido steigert oder steigern soll. Die Mehrzahl von Aphrodisiakum lautet Aphrodisiaka. Dabei geht es um die Steigerung von sexuellem Verlangen, überdies soll sich mit solchen Mitteln das Lustempfinden besser entfalten. Anaphrodisie ist der medizinische Fachbegriff für sexuelle Trieblosigkeit.
Im Netz gefangen
Hephaistos ist nicht davon begeistert, von Aphrodite ständig Hörner aufgesetzt zu bekommen. Einmal fing Hephaistos Ares und Aphrodite in einem Netz. Auf diese Weise bewog der die anderen olympischen Götter zum Spott (Gelächter):
Fazit
Es ließe sich noch viel mehr über Aphrodite berichten. Eingeordnet wird Aphrodite in die Kategorie besonders interessante Gottheiten.
Quellen
Unzähligste Quellen berichten über diesen olympischen Knaller Aphrodite. Ich suche einige Beispiele für Quellen heraus, die über Aphrodite berichten:
Dies sind prominente Beispiele für Quellen über Aphrodite, es gibt viele mehr.
Literatur
Martin Eckert: Die Aphrodite der Seefahrer und ihre Heiligtümer am Mittelmeer. Archäologische Untersuchungen zu interkulturellen Kontaktzonen am Mittelmeer in der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit. Lit Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-643-13510-0
Amy C. Smith, Sadie Pickup (Hrsg.): Brill’s companion to Aphrodite. Brill, Leiden und Boston 2010, ISBN 978-90-04-18003-1
Martina Seifert (Hrsg.): Aphrodite. Herrin des Krieges. Göttin der Liebe. von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-3942-1
Bettina Full: Aphrodite. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 97–114
Mario Leis (Hrsg.): Mythos Aphrodite. Texte von Hesiod bis Ernst Jandl. Anthologie. Reclam, Leipzig 2000, ISBN 3-379-01693-4
Vinciane Pirenne-Delforge, Anne Ley: Aphrodite. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 838–844
H. Alan Shapiro: Art and Cult under the Tyrants in Athens. Von Zabern, Mainz 1989, ISBN 3-8053-1038-2, S. 118–124
Angelos Delivorrias: Aphrodite. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band II, Zürich/München 1984, S. 2–151, in Zusammenarbeit mit Gratia Berger-Doer und Anneliese Kossatz-Deissmann
Karl Tümpel, Georg Ferdinand Dümmler: Aphrodite. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2729–2787
Wilhelm Heinrich Roscher u. a.: Aphrodite. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 390–419