Dionysos (griechische Mythologie)
Weingott, Wahnsinn, Lärm, Ekstase und mehr
Dionysos (Bacchus, altgriechisch Διόνυσος Diónysos, latinisiert Dionysus) ist ein sehr komplizierter Gott in der griechischen Mythologie.
Sehr bekannt ist Dionysos in seiner Funktion als Gott des
Weines >>. Ebenso gilt Dionysos als Gott der Freude, Ekstase, Trauben und vom Wahnsinn. Häufig schlägt Dionysos andere Leute mit Wahnsinn, ein Beispiel sind die Töchter des
Eleuther >>.
Riesiges Gefolge
Dionysos hat ein großes Gefolge. Bekannt ist Dionysos mit seinem Gefolge für viel Lärm. Ein Beiname des Dionysos lautet daher Bromios, was mit "der Lärmer" übersetzt wird. Dionysos trägt auch den Beinamen Bakchos. Bakchos wird mit "der Rufer" übersetzt. Im Zusammenhang mit Lärm, wird die
Elster >> dem Dionysos zugeordnet. Der Panther (Raubkatze) ist ein Attribut des Dionysos. Berühmt ist auch der Stab des Dionysos mit der Bezeichnung Thyrsos.
Kult: Mänaden, Bakchanten und die stürmenden Thyiaden
Die Rede ist von einem Dionysos-Kult - und diesbezüglich gibt es die Begriffe
Mänaden >> und überdies
Bakchanten >>. Berühmt sind auch die stürmenden
Thyiaden >>.
Eltern
Es ist sehr schwer, Dionysos korrekt zu beschreiben. Wer ist die Mutter des Dionysos? In allen Versionen ist
Zeus >> der Vater des Dionysos. Die berühmteste Fassung lautet, dass
Semele >> die Mutter des Dionysos ist. Dionysos trägt den Beinamen Sabazios. Sabazios bedeutet Sohn des Zeus. Neben Semele werden weitere Möglichkeiten genannt, was die Mutter des Dionysos betrifft. Die
Io >> wird manchmal als Mutter des Dionysos überliefert.
Demeter >> wird ebenfalls gelegentlich als Mutter des Dionysos überliefert und auch
Persephone >>.
Weitestgehend hat sich die Version durchgesetzt, dass Semele die Mutter des Dionysos ist und ihre Schwester
Ino >> die Amme vom neugeborenen Dionysos war.
Gemahlin
Von Theseus auf
Naxos >> zurückgelassen, fand Dionysos die weltberühmte
Ariadne >> dort. Was diese griechische Insel betrifft, siehe auch
Naxos >>. Danach wurde Ariadne die Gemahlin des Dionysos. Es ist von mehreren Nachkommen der Ariadne und des Dionysos die Rede, Beispiele sind
Thoas >> und der sagenhafte König
Oinopion >>. Natürlich hatte Dionysos neben Ariadne viele weitere weibliche Geschlechtspartner, sodass er der Vater von unzähligen Nachkommen ist. Ein Beispiel dafür ist
Staphylos >>.
Dionysos ist auch der Vater des
Priapos >>, dabei wird
Aphrodite >> als Mutter genannt.
Erzählung von Michael KöhlmeierJeder bemerkt gewiss, dass es betreffend Dionysos ein großes Durcheinander gibt. Michael Köhlmeier hat sich daher ausführlich mit Dionysos beschäftigt und zwei Videos über diese undurchsichtige Gestalt gemacht.
Dionysos - Video Teil 1:
Dionysos, Teil 1 >>Dionysos - Video Teil 2:
Dionysos, Teil 2 >>Quelle
Hesiod >>, Theogonie 940–942 (dort geht es um die bekannteste Fassung, was die Eltern des Dionysos betrifft -> Zeus und Semele)
Literetur
Ulrich van Loyen, Gerhard Regn: Dionysos. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 230–246
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Renate Schlesier, Agnes Schwarzmaier (Hrsg.): Dionysos. Verwandlung und Ekstase. Schnell + Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2115-1
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Max L. Baeumer: Dionysos und das Dionysische in der antiken und deutschen Literatur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-19074-2
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Anne Ley: Dionysos. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 651–664
B. F. Meyer: Der rasende Gott. Zur Psychologie des Dionysos und des Dionysischen in Mythos und Literatur. In: Antike und Abendland. 40, 1994, S. 31–58
Anton F. Harald Bierl: Dionysos und die griechische Tragödie: politische und „metatheatralische“ Aspekte im Text (= Classica Monacensia Band 1). Narr, Tübingen 1991, ISBN 3-8233-4861-2
Friedrich Wilhelm Hamdorf: Dionysos-Bacchus. Kult und Wandlungen des Weingottes. Callwey, München 1986
Bernhard Gallistl: Der Zagreus-Mythos bei Euripides. In: Würzburger Jahrbücher. 7, 1981, S. 235–252
Karl Kerényi: Dionysos: Urbild des unzerstörbaren Lebens. Langen Müller, München/Wien 1976 (Neuausgabe: Klett-Cotta, Stuttgart 1994, ISBN 3-608-91686-5)
Friedrich Matz: ΔΙΟΝΥΣΙΑΚΗ · ΤΕΛΕΤΗ. Archäologische Untersuchungen zum Dionysoskult in hellenistischer und römischer Zeit (= Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz). Jahrgang 1963, Nr. 14
Friedrich Matz: Die dionysischen Sarkophage. 4 Bände. Gebr. Mann, Berlin 1968–1975
Walter F. Otto: Dionysos – Mythos und Kultus. Klostermann, Frankfurt am Main 1933
Friedrich Adolf Voigt: Dionysos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1029–1089
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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