Nerites (griechische Mythologie)
Sohn des Nereus
Nerites (altgriechisch Νηρίτης Nēritēs = deutsch -> zum Wasser gehörig) ist in der griechischen Mythologie eine untergeordnete Meeresgottheit.
Der Vater des Nerites heißt
Nereus >> und die Mutter
Doris >>. Doris und Nereus sind in erster Linie deshalb berühmt, weil sie die Eltern aller
Nereiden >> sind.
Sprachgeschichtlich steckt im Namen Nerites (auch Nereiden und Nereus) die Wortwurzel νε, νη, να, (ne, nē, na). Daraus werden Wörter gebildet für alles, was schwimmt, fließt, flutet und wässrig ist: Vέειν -> schwimmen, ναῦς -> Schiff, νᾶμα -> Flüssigkeit, νῆσος -> Insel (schwimmt im
Meer >>), neugriechisch νερό für Wasser, Regen. Der aus der Wurzel gebildete Wortstamm nēr formt mit dem Suffix itēs das Adjektiv nēritēs -> zum Wasser gehörig, substantiviert den Namen Nerites.
Erzählung
Wie jeder weiß, lebte
Aphrodite >> ursprünglich im Meer und stieg erst später in den
Olymp >> auf.
Als Aphrodite noch im Meer lebte, war sie in Nerites verliebt. Sie wollte Nerites dann auf den Olymp mitnehmen. Aphrodite schenkte dem Nerites Flügel. Nerites jedoch beging eine
Hybris >> und lehnte den Wunsch der Göttin ab. Dies konnte sich Aphrodite natürlich nicht gefallen lassen, sodass sie Rache an Nerites ausüben musste. Die erzürnte Aphrodite nahm dem Nerites die Flügel wieder weg und verwandelte ihn in eine Kahnschnecke (Neritidae). Diese Flügel gab Aphrodite dann dem
Eros >>.
Kahnschnecken
Die Kahnschnecken (Neritidae) werden auch Schwimmschnecken bezeichnet. Es handelt sich um eine Familie der Ordnung Neritopsida innerhalb der Neritimorpha, die wiederum zur Unterklasse Orthogastropoda gestellt wird.
Anmerkung
Es heißt, dass mit Nerites die Ner-Gruppe (Nereiden + Nereus + Nerites) komplettiert wurde. Als Quelle wird Claudius Aelianus genannt. Beschrieben wird Claudius Aelianus als römischer Sophist und Lehrer der Rhetorik mit der Datierung * um 170 in Praeneste, dem heutigen Palestrina in Latium (Mittelitalien); † um bzw. kurz nach 222.
Berichtet wird von Seefahrer- und Fischergeschichten (λόγοι θαλάττιοι, Meereserzählungen) aus den Federn des Claudius Aelianus.
Literatur
Friedrich Jacobs (Übersetzer): Claudius Aelianus, Werke, Tiergeschichten, 8. Bändchen, Metzler, Stuttgart 1842; Mythos auf Seite 985–987: Buch 14, Kapitel 28
Wilhelm Heinrich Roscher (Herausgeber): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, 3. Band, 1. Abteilung, Teubner, Leipzig 1897–1902, Spalte 240–249 zu Nereus, 241 und 272 zu Nerites
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