Mänaden (griechische Mythologie)
Weiber im Wahn
Kult des Dionysos
Mänaden (altgriechisch Μαινάδες Mainádes) aus der griechischen Mythologie erinnern konkret an Altweiber-Donnerstag, traditionell gedacht für wahnsinnige Weiber.
Dionysos >> ist mit einigen Attributen ausgestattet. Ein Attribut lautet, Gott vom Wahnsinn und der Raserei. Berichtet wird von kultischen Anhängerinnen des Dionysos im Rahmen der dionysischen Züge (heute kennt man die Karnevalszüge). Die Anhängerinnen (-> weiblich) des Dionysos werden Mänaden bezeichnet. Was diesen Wahnsinn betrifft, wird auch der Begriff
Bakchant >> genannt. Damit sind in erster Linie die männlichen Anhänger des Dionysos gemeint, wenngleich gelegentlich auch Bakchantinnen (weiblich) geschrieben wird. Was den Wahn bzw. die Raserei betrifft, geht es stets um viel Lärm und Rausch.
Es wird erzählt, dass es in der Antike viele Kultanhängerinnen (Mänaden) des Dionysos gab. Im Wahn der Mänaden kommt es immer wieder zu Todesopfern, siehe als Beispiel
Pentheus >>.
Das Wort Mänaden
Das Wort Mainádes, siehe auch altgriechisch μανία mania = deutsch -> Wahnsinn / Raserei. Es heißt, dass Wahnsinn eine Begleiterscheinung der menschlichen Existenz ist. Es gibt mehrere Begriffe, was die weiblichen Anhänger des Dionysos betrifft. Neben Mänaden gibt es aus das Wort
Thyiaden >>, was mit "die Stürmenden" übersetzt wird (die Stürmenden? Siehe den traditionellen Sturm auf das Rathaus). Der Begriff Dionysiaden taucht in diesem Zusammenhang auch auf. Welchen Begriff man auch immer wählt, es handelt sich stets um Weiber in Raserei, zur Ehre des Dionysos. Es wird erzählt, dass Thyia in
Delphi >> die erste Priesterin des Dionysos war. Das Wort Thyiaden wird von Thyia abgeleitet.
Kunst
In der Kunst werden Mänaden gehüllt in Reh- oder Leopardenfell dargestellt. Mänaden tragen in künstlerischen Darstellungen Binden, Hauben, Becken, Flöten und den Stab des Dionysos mit der Bezeichnung Thyrsos.
Kulte
Was die Mänaden betrifft, ist von vielen lokalen Kulten die Rede. Der irische Altphilologe Eric Robertson Dodds prägte im Jahr 1951 den Begriff Mänadismus als Oberbegriff für den gesamten Kultkomplex der Anhängerinnen (-> weiblich) des Dionysos.
Literatur
Judith Behnk: Dionysos und seine Gefolgschaft: Weibliche Besessenheitskulte in der griechischen Antike. Hamburg 2009, ISBN 978-3-8366-7929-9.
Jan N. Bremmer: Greek Maenadism reconsidered. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. 55, 1984, S. 267–286.
Ingrid Krauskopf, Erika Simon, Barbara Simon: Mainades. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VIII, Zürich/München 1997, S. 780–803.
Adolf Rapp: Die Mänade im griechischen Cultus, in der Kunst und Poesie. In: Rheinisches Museum für Philologie. 27, 1872, S. 1–22 und 562–611.
Adolf Rapp: Mainaden. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2243–2283
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
Lambert Schneider, Martina Seifert:
Sphinx >>, Amazone, Mänade. Bedrohliche Frauenbilder im antiken Mythos. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2226-5.
Quellen / Einzelnachweise
Homer >>, Ilias 10,460
Pausanias >> 10,6,4
Catull, carmina 63,19–26
Plutarch, Alexander 2; Polyainos, Strategika 4,1
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