Uranos (griechische Mythologie)
Himmel in Göttergestalt
Uranos (altgriechisch Οὐρανός Ouranós = deutsch -> ‚Himmelsgewölbe‘, lateinisch Uranus) ist in der griechischen Mythologie der Himmel in Göttergestalt.

Uranos wird als Sohn und Gemahl der
Gaia >> (Erde in Göttergestalt) überliefert. Uranos wird auch Protogenoi Gott bezeichnet. Damit sind die zuerst durch Gaia geborenen Götter gemeint.
Erster männlicher Herrscher
In der griechischen Mythologie ist Uranos der erste männliche Herrscher der Oberwelt.
Tartaros >> ist ebenfalls ein Sohn der Gaia und gilt als Hölle in Göttergestalt. Somit ist Tartaros der männliche Herrscher über die tiefste Stelle in der Erde.
Wichtig: Erster Herrscher
Es ist wichtig zu bemerken, dass Uranos als erster männlicher HERRSCHER der Oberwelt beschrieben wird. Es geht in der griechischen Mythologie sehr zentral immer wieder um die Weltherrschaft. Uranos hat seine Weltherrschaft verloren, siehe dazu später die Erläuterung.
Nachkommen
Gaia und Uranos haben Nachkommen gezeugt. Die
Hekatoncheiren >> (Hundertarmige) und die
Kyklopen >> (einäugige Riesen / auch Zyklopen, Cyklopen geschrieben) sind Söhne der Gaia und des Uranos. Uranos hasste die Hekatoncheiren und die Kyklopen, weshalb er sie sofort nach ihrer Geburt in den Tartaros geschmissen hat. Darüber war Gaia sehr zornig.
ListeUranos und Gaia sind ebenfalls die Eltern von zwölf Titanen. Uranos und Gaia haben 6 männliche und 6 weibliche Titanen gezeugt.
Liste aller Nachkommen von Gaia und Uranos >>Kronos
Kronos >> ist sehr bedeutsam, was die Nachkommen der Gaia und des Uranos betrifft.
Hass
Gaia fing an, ihren Sohn und Gatten Uranos zu hassen. Warum? Uranos hatte die Hekatoncheiren und Kyklopen in die Hölle geschmissen. Es handelt sich dabei jedoch auch um Söhne der Gaia. Deshalb wurde Gaia sehr wütend auf Uranos.
TheaterDie Wut der Gaia setzte viel Theater in Gang. Im Zorn überredete Gaia ihren Sohn Kronos, Uranos mit einer Sichel zu entmannen und entmachten.
Sichel aus AdamantDie Sichel für diesen Zweck schmiedete Gaia selber aus einem besonders harten Metall (Adamant, wird mit "unnachgiebig" in die deutsche Sprache übersetzt). Dieses extrem harte Metall befindet sich sehr tief in der Erde und ist für uns Menschen nicht verfügbar.
Sex
Gaia hatte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr freiwillig Sex mit Uranos. Uranos aber war männlicher Herrscher und nahm sich Gaia - gegen ihren Willen.
Erektion des UranosAls Uranos eine gigantische Erektion hatte, tauchte Kronos mit der Sichel auf und entmannte ihn.
Blut und Samen
Blut und Samen vom Phallus des Uranos fielen jetzt vom Himmel auf die Erde. Aus diesem Blut und Samen entstanden weitere Götter. Der Samen beispielsweise fiel ins
Meer >>. Das Meer schäumte auf und gebar
Aphrodite >>.
Weitere GottheitenDas Blut vom Phallus des Uranos nutzte Gaia, um die
Erinnyen >> zu gebären. Das Blut vom Phallus des Uranos ist ebenfalls die Grundlage für die Giganten (siehe
Agrios >>). Überdies erschuf Gaia aus dem Blut vom Phallus des Uranos die
Meliaden >>.
Großen Teil der Kraft eingebüßtDurch die Entmannung büßte Uranos einen großen Teil seiner Kraft ein und konnte nicht mehr Herrscher der Oberwelt bleiben.
Genauer:
Nach der Entmannung war Uranos komplett geschwächt (nicht tot). Derart schwach konnte Uranos nicht mehr der Herrscher der Oberwelt bleiben. Natürlich ist der Himmel weiterhin notwendig.
Titan Atlas >> erhielt die beschwerliche Aufgabe, Uranos zu stützen.
Neuer Boss
Kronos übernahm nach der Entmachtung des Uranos das Kommando und wurde Boss der Titanen und Herrscher der Oberwelt. Für die Ewigkeit allerdings, soll auch Kronos nicht der Boss der Oberwelt bleiben.
Zeus >> ist ein Sohn des Kronos. Unter der Führung des Zeus, werden die olympischen Götter im Krieg die Titanen stürzen.
Eine Muse heißt
Urania >>, der Name leitet sich von Uranos ab.
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 127–128; 132–138; 139–146; 147–153; 155–159; 160–172; 176–182; 183–187; 188–200; 463–506
Homer >>, Ilias 3,374; 5,370–371
Platon >>, Politeia 377e6–378a6
Bibliotheke des Apollodor >> 1,1,1; 1,1,3
Literatur
Hartmut Erbse: Orientalisches und Griechisches in Hesiods Theogonie. In: Philologus. 108, Berlin 1964, S. 2–28
Hans Schwabl: Weltschöpfung. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband IX, Stuttgart 1962, Sp. 1433–1582
Ernst Wüst: Uranos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IX A,1, Stuttgart 1961, Sp. 966–980
Johannes Schmidt: Uranos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 6, Leipzig 1937, Sp. 106–116
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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