Phobos
Griechische Mythologie
Dämon der Furcht und Heros der Phobie
Phobos (altgriechisch φόβος phóbos) ist ein Dämon in der griechischen Mythologie.
Zuständig ist der Dämon Phobos dafür,
Furcht und panische
Angst auszulösen.
Eltern
Hesiod erzählt, dass
Aphrodite >> die Mutter des Phobos ist und
Ares >> sein Vater.
Bruder
Ein Bruder des Phobos wird mit dem Namen
Deimos >> überliefert. Deimos personifiziert den Schrecken. Phobos und Deimos bedeutet somit Furcht und Schrecken.
Erzählung
Mit seinem Bruder befindet sich Phobos im Gefolge des Ares, genau wie die Göttin
Enyo >>. Das komplette Team des Ares ist beachtlich, sehr bedeutsam dabei ist auch
Ker >>.
Trojanischer Krieg
Was den
trojanischen Krieg >> betrifft, so haben Phobos und Deimos die Pferde vor den Kampfwagen des Ares gespannt. Sie haben Furcht und Schrecken unter den Kämpfern von Troja ausgelöst. Es heißt, dass Ares während den Kampfhandlungen einmal verwundet wurde. Daraufhin brachten Phobos und Deimos ihren Herrn im Kampfwagen zum
Olymp >>, wo er seine Wunden ausheilen ließ. Danach konnte Ares mit seinem Team Phobos und Deimos wieder in den
Krieg >> ziehen. Es wird erzählt, dass
Heilgott Paian >> die Wunden des Ares behandelte.
Typhon
Einmal musste sich
Zeus >> dem Ungeheuer
Typhon >> stellen. Diesbezüglich werden zwei Kämpfe überliefert. Manche Quellen berichten, dass sich Zeus im zweiten Kampf gegen Typhon der Hilfe von Phobos und Deimos bediente. Dabei soll Zeus Phobos mit dem Blitzbündel ausgestattet haben und Deimos mit dem
Donnerkeil >>.
Kydoimos
Manche Quellen berichten von einem dritten Dämon an der Seite von Phobos und Deimos. Dieser Dämon heißt Kydoimos und wird als Dämon vom Nahkampf beschrieben.
Agamemnon
In der Ilias des Homer steht, dass Phobos und Deimos auf dem Schild des
Agamemnon >> dargestellt waren. Agamemnon wird als König von
Mykene >> und Anführer der Griechen im trojanischen Krieg überliefert. Auf manchen Schildern soll Phobos mit einem löwenartigen Kopf dargestellt worden sein. Viele Bilder des Phobos sollen schrecklich ausgesehen haben. Die Rede ist von feurig glühenden Augen und weiß leuchtenden Zähnen, die Furcht auslösen.
Phobie
Phobos ist der Heros vom Wort Phobie (altgriechisch φόβος phóbos = deutsch -> "Flucht, Furcht, panische Angst"). Mit Phobie ist eine konkrete Angst gemeint, zum Beispiel eine
Spinnen-Phobie >> kann gemeint sein. Es tauchen Phobien aller Art auf, siehe auch
Kairophobie >>. In der Medizin wird zwischen Phobie (auf konkrete Dinge ausgerichtete Angst) und diffuser Angst unterschieden. Der Oberbegriff für diffuse Ängste und Phobien lautet Angststörung. Für diffuse Ängste gibt es keine bestimmte Objekte oder Auslöser. Phobos, Phobie und panische Angst? Das Wort Panik leitet sich vom
Hirtengott Pan >> ab.
Heiligtum
In
Sparta >> soll es einen Tempel des Phobos gegeben haben. Es heißt, dass Sparta in der Antike der Hauptort der Landschaft Lakonien war. Diese Landschaft befindet sich heute im Süden der griechischen Halbinsel
Peloponnes >>. Warum wurde Phobos in Sparta geheiligt? Man sagt, dass es in Sparta einen Glauben gab - und zwar kann demnach ein Staat nur auf der Basis der Furcht funktionieren. Wer ist der Dämon der Furcht? Phobos! Abschließend lässt sich darauf aufmerksam machen, dass die lateinische Furcht
Timor >> (Terror) heißt.
Quellen
Homer, Ilias >> 4,440; 15,119; 13,299; 5,739
Hesiod, Theogonie >> 934; Der Schild des
Herakles >> 191–195; 144–150
Nonnos, Dionysiaka 29,364; 27,335; 32,175; 2,414
Suda, Stichwort Δεῖμος, Adler-Nummer: delta 327
Scholion zu Homer, Ilias 439
Valerius Flaccus 3,89
Pausanias, Reisen in Griechenland >> 5,19,4
Quintus von Smyrna 5,27
Plutarch, Kleomenes 8,9; 9
Literatur
John Boardman: Phobos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 393–394
Ernst Bernert: Phobos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XX,1, Stuttgart 1941, Sp. 309–317
Otto Höfer: Phobos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2386–2395
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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