Eris (griechische Mythologie)
Göttin der Zwietracht (Zank / Streit)
Eris (altgriechisch Ἔρις Éris = deutsch -> ‚Streit, Zank‘) in der griechischen Mythologie ist die Göttin der Zwietracht.
Eris personifiziert Zank und Streit. Heutzutage wird häufig kritisiert, dass die Gesellschaft zutiefst gespalten ist. Diese Spaltung obliegt dem Aufgabenbereich der Göttin Eris.
Eltern
Überliefert wird, dass die
Nyx >> Mutter der Eris ist. Unklar ist, ob die Nyx Eris aus sich selber heraus schöpfte (Jungfernzeugung / Jungferngeburt) oder ob sich die Nyx mit
Erebos >> gepaart hat und daraufhin die Göttin der Zwietracht gebar.
Geschwister
Eris ist die Tochter der Nyx und hat deshalb unzählige Brüder und Schwestern. Beispiele:
Moros >>Oizys >>Apate >>Die Göttin der Zwietracht - Eris - hat viel mehr Geschwister.
Erzählung
Als Göttin der Zwietracht und vom Zank und Streit liebt es Eris, sowohl Menschen als auch
Götter >> gegeneinander aufzuhetzen. Zwietracht säen, Streit und Zank auslösen - so lautet das Hobby der Eris. Wie geht Eris vor? Sehr listig tritt Eris in Gestalt einer alten, hässlichen und schrumpeligen Frau auf - und dabei hinkt Eris. Sobald es Eris geschafft hat, Hass und Neid zu entfachen, erblüht sie in ihrer wahren Gestalt. Am Beispiel Eris und Inachos erläutert Michael Köhlmeier diese Vorgehensweise im Video:
Michael Köhlmeier referiert über die Göttin Eris >>Zankapfel
Besonders berühmt ist Eris für ihren goldenen Zankapfel. Redensartlich kennt man heute den Zankapfel. Der goldene Zankapfel wird auch "Apfel der Eris" und "Apfel der Zwietracht" bezeichnet. Die
Hochzeit >> zwischen dem
Peleus >> und der Meeresnymphe
Thetis >> sollte ohne Stress vonstatten gehen. Eris war deshalb nicht eingeladen. Dennoch erschien Eris zur Hochzeit und warf den goldenen Zankapfel unter die Gäste. Auf diesem Apfel der Zwietracht stand eine Widmung:
"(Zu Händen) der Schönsten"
Wer ist die Schönste? Drei Göttinnen gerieten ob dieser Frage in einen Streit, nämlich:
Hera >>Athene >>Aphrodite >>Zeus >> wollte den Zank zwischen Aphrodite, Hera und Athene schlichten. Zeus wies
Hermes >> an, Prinz Paris herbeizuholen. Anmerkung: Zu diesem Zeitpunkt wusste Paris noch nicht, dass er ein Prinz ist (siehe
Oinone >>). Prinz Paris sollte entscheiden, wer von den drei Göttinnen die schönste Göttin ist. Paris sagte dem Hermes zwar, dass er diese Entscheidung nicht treffen möchte. Hermes erklärte ihm jedoch, dass es sich um einen Befehl des Zeus handelt. Paris musste sich für eine Göttin entscheiden und wusste, dass er sich damit zwei mächtige Göttinnen zum Feind macht. Wie dem auch sei: Paris musste gehorchen.
Von allen drei Göttinnen wurde Paris bestochen. Aphrodite bot Paris die schönste sterbliche Frau der Welt an. Paris kürte Aphrodite zur schönsten Göttin. Paris forderte von Aphrodite, dass sie ihr Versprechen einhält. Deshalb entschied sich Paris für die schöne
Helena >> (siehe auch
Leda >>). Helena war die schönste Frau der Welt, jedoch dummerweise mit
Menelaos >> bereits verheiratet. Paris raubte die schöne Helena. Jetzt ging der Schlamassel richtig los:
Der trojanische Krieg >>.
Eris hat mit ihrem Apfel der Zwietracht wirklich gigantischen Streit und Zank ausgelöst, am Ende sogar den ersten Weltkrieg der Geschichte.
Nachkommen
Zwietracht, Zank und Streit werden mit negativen Merkmalen assoziiert. Eris hat einige Nachkommen in die Welt gesetzt, die alle mit negativen Eigenschaften beschrieben werden. Insgesamt soll Eris 14 Kinder in die Welt gesetzt haben, Beispiele:
Dysnomia >>Limos >>Phonos >>Maches >>Ate >>Algea >>Fazit:
Zwietracht, Zank und Streit auslösen ist die Leidenschaft der Eris. Wie würde sich diese Welt ohne Eris darstellen?
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 225–233; Werke und Tage 11–26
Homer >>, Ilias 4,440–445
Ovid >>, Fasti 255
Hyginus Mythographus, Fabulae 92
Literatur
René Nünlist: Eris. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 692
Hubert Giroux: Eris. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band III, Zürich/München 1986, S. 846–850
Otto Waser: Eris. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 463–466
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