Oinone (griechische Mythologie)
1. Gemahlin des Paris (Bergnymphe)
Oinone (altgriechisch Οἰνώνη Oinṓnē) ist in der griechischen Mythologie eine
Bergnymphe >>.

Die Nymphe Oinone wird auch mit den Schreibweisen Oenone und Önone überliefert.
Paris
Oinone ehelichte Paris, der zu diesem Zeitpunkt ein Hirte war und sich später als trojanischer Prinz entpuppte. Der Vater der Oinone heißt Kebren, dabei handelt es sich um einen Flussgott. Der Fluss Kebren soll vor den Toren Trojas gelegen haben.
Hekabe >> ist die Mutter des Paris. Hekabe wird als Gemahlin des
Priamos >> überliefert. Priamos war der letzte König von Troja. Hekabe hatte ihren Sohn Paris auf dem Berg Ida aussetzen lassen. Das Ida-Gebirge befindet sich im Nordwesten der Türkei. Die Nymphe von diesem Gebirge heißt
Idaia >>. Hekabe träumte vor der Geburt des Paris, dass dieser die Stadt Troja in Brand setzen würde. Deshalb setzte sie ihren Sohn Paris aus. Der Säugling Paris überlebte und wurde von
Agelaos >> aufgezogen. Weshalb träumte Hekabe vom Untergang Trojas? Im Vorfeld hatte
Kassandra >> dies geweissagt.
Hirten
Oinone und Paris verliebten sich und waren als Hirten tätig. Oinone gebar dem Paris einen Sohn mit dem Namen Korythos. Noch immer glaubte Paris, ein Hirte zu sein. Da tauchte plötzlich
Hermes >> auf. Warum?
Zeus >> hatte befohlen, dass Paris das Parisurteil zu fällen hat. Dabei ging es darum, die "Schönste" zu küren. Drei Göttinnen waren wegen dem Zankapfel der
Eris >> untereinander in einen Streit geraten:
Hera >>Athene >>Aphrodite >>Paris sollte nun das Urteil fällen, wer von diesen drei Göttinnen die schönste Göttin ist. Hermes übermittelte dem Paris den Befehl des Zeus. Natürlich wollte Paris dieses Urteil nicht fällen. Er musste sich für eine mächtige Göttin entscheiden und machte sich dadurch automatisch zwei mächtige Göttinnen zu Feinden. Paris musste dem Befehl des Zeus jedoch Folge leisten und kürte schließlich Aphrodite zur schönsten Göttin, die im dafür die Hand der schönen
Helena >> (siehe auch
Leda >>) versprach. Daraufhin verliebte sich Paris in Helena und verstieß Oinone.
Oinone warnte ParisParis ging nach Troja und nahm dort an seinen eigenen Leichenspielen teil. Leichenspiele gehören zum Bestattungsritus des griechischen Adels in archaischer Zeit. Paris wurde als der für tot gehaltene Prinz erkannt und die Königsfamilie nahm ihn wieder auf. Jetzt war Paris ein Prinz von Troja. Prinz Paris war unsterblich in die schöne Helena verliebt. Diese allerdings war mit
Menelaos >> (König in Sparta) verheiratet. Eindringlich warnte Oinone Paris davor, die schöne Helena aus Sparta zu entführen. Paris ignorierte diese Warnung und entführte Helena aus Sparta ("Der Raub der Helena"). Die Entführung der Helena durch Paris löste den
trojanischen Krieg >> aus, der auf der Seite der Griechen von
Agamemnon >> angeführt wurde.
Heerführer der Troer war
Prinz Hektor >>. Paris wollte von Oinone nichts mehr wissen, was diese stark verletzte. Oinone lebte nun alleine 20 Jahre lang auf dem Berg Ida. Dummerweise verliebte sich nun ihr Sohn Korythos in Helena. Paris erkannte seinen eigenen Sohn nicht und erschlug ihn aus Eifersucht.
Hilfe
Paris wurde während dem Krieg von einem vergifteten Heraklespfeil verwundet und war nun auf die Hilfe der Oinone angewiesen. Oinone war eine Heilerin und besaß ein Gegengift. Paris ließ sich deshalb nach Oinone auf den Berg Ida bringen und bat sie um das Gegengift. Paris flehte Oinone an, ihn zu retten. Oinone konnte ihm nicht verzeihen und versagte jede Hilfe. Paris ließ sich daraufhin nach Troja zurückbringen. Plötzlich lenkte Oinone ein und eilte dem Paris mit dem Gegengift nach. Da war es aber zu spät, Paris war bereits qualvoll am Gift gestorben. Oinone ordnete an, dem toten Prinz Paris einen Scheiterhaufen zu errichten. Als dieser Scheiterhaufen mit Paris brannte, sprang Oinone ebenfalls ins Feuer und fand auf diese Weise ihren Tod.
Quellen
Homer >>, Heroides (die tiefe Verwundung der Oinone)
Quintus von Smyrna, Der Untergang Trojas (Posthomerica) 10,252–489
Literatur
Paul Weizsäcker: Oinone. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 784–791
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