Peleus (griechische Mythologie)
Vater des Achilleus
Peleus (altgriechisch Πηλεύς Pēleús, etruskisch Pele) ist in der griechischen Mythologie der Vater des
Achilleus >>, dem stärksten Kämpfer im
trojanischen Krieg >>.
Die Geschichte des Peleus ist sehr abenteuerlich.
Eltern
Erzählt wird von
Aiakos >>, was den Vater des Peleus betrifft. Peleus wird daher auch der Aiakide bezeichnet. Überliefert wird eine Tochter des
Cheiron >> mit dem Namen Endeis. Diese Endeis gilt als Mutter des Peleus.
Erzählung
Erzählt wird von einem Bruder des Peleus mit dem Namen
Telamon >>. Mit Telamon verschwor sich Peleus gegen
Phokos >>, ein verhasster jüngerer Halbbruder des Peleus. Die Mutter des Phokos heißt
Psamathe >>. Telamon tötete Phokos, indem er ihm einen Diskus an den Kopf warf.
Telamon und Peleus verbargen die Leiche des Phokos im Wald. Dennoch wurde das Verbrechen entdeckt und die Brüder mussten vor ihrem Vater aus ihrer Heimat
Aigina >> fliehen. Ägina (neugriechisch Αίγινα Egina [ˈɛʝina], altgriechisch Αἴγινα Aigina, deutsch ‚Ziegeninsel‘, lateinisch Aegina) ist eine griechische Insel im
Saronischen Golf >> im Westen der Ägäis.
Thessalien
Peleus zog in die Stadt Phthia in Thessalien (Mittelgriechenland), wo er von König
Eurytion >> aufgenommen und entsühnt wurde. Eurytion schenkte dem Peleus ein Drittel seines Landes und gab ihm seine Tochter
Antigone >> zur Frau. Nun wird erzählt, dass Antigone und Peleus die Eltern der schönen
Polydora >> sind.
Das Bündnis zwischen Eurytion und Peleus währte jedoch nicht lange, weil Peleus - ohne Absicht - Eurytion getötet hat und erneut fliehen musste. Dieses Versehen geschah im Rahmen der Jagd auf den
kalydonischen Eber >>.
Erneute Entsühnung
Akastos >> von Iolkos (Sohn des
Pelias >>) nahm Peleus auf und entsühnte ihn erneut. Während dieser Zeit wird davon berichtet, dass Peleus am Zug der Argonauten unter Führung des
Jason >> teilgenommen hat. Es ist nun so, dass Peleus in ein neues Unheil geriet.
Astydameia >> verliebte sich nämlich in Peleus und umwarb ihn. Dummerweise war Astydameia jedoch die Gemahlin des Akastos und Peleus wies sie zurück. Nun wurde Astydameia gemein und verleumdete Peleus bei ihrem Mann. Peleus hätte ihr nachgestellt, behauptete Astydameia kackdreist. Außerdem ließ Astydameia der Antigone eine Nachricht zukommen. In dieser Nachricht stand, dass sich Peleus mit Sterope (Tochter des Akastos) vermählen wolle. Antigone erhängte sich daraufhin aus Gram.
Akastos hatte Peleus entsühnt und wollte ihn nicht selber töten. Sterben sollte Peleus trotzdem. Bei einer Jagd im Gebirge Pelion beraubte Akastos den Peleus seines Schwertes. Danach ließ Akastos den völlig ermüdeten Peleus hilflos liegen. Die wilden Kentauren wollten Peleus töten, jedoch schritt Cheiron ein und rettete ihn. Cheiron brachte dem Peleus sein verstecktes Schwert zurück. Nun sann Peleus auf Rache und verbündete sich mit den
Dioskuren (Pollux und Kastor) >>. Gemeinsam eroberten sie Iolkos und schlugen Akastos in die Flucht. Peleus tötete Astydameia und ließ ihre zerstückelten Glieder verstreuen. Das Heer des Peleus marschierte über diese Glieder hinweg in die Stadt Iolkos ein. Die eroberte Stadt Iolkos übergab Peleus an Thessalos, einem Sohn des Jason. Wann dies genau geschehen sein soll, lässt sich schwer ausmachen. Es gibt bei der Geschichte des Peleus Schwierigkeiten, was die chronologischen Abläufe betrifft.
Thetis
Der Kern der Peleussage besteht darin, dass sich Peleus mit der Meeresnymphe
Thetis >> vermählte. Einer der berühmtesten Helden der Mythendichtung ging aus dieser Beziehung hervor, nämlich der thessalische Nationalheld Achilleus. Kein Gott wollte Thetis ehelichen. Es gab nämlich eine Weissagung, dass ein Sohn der Thetis stärker wird als ihr Vater. Daher beschlossen die Götter, dass ein Sterblicher der Gemahl der Thetis werden soll - und so kam es, dass Peleus von den Göttern auserwählt wurde.
Wie lief die
Hochzeit >> zwischen Thetis und Peleus?.....Auweia, da spielt der
Zankapfel der Eris >> die Hauptrolle.
Quellen
Hyginus, Fabulae 14; 273
Ovid >>, Metamorphoses 8,311
Pausanias >> 5,17
Ilias >> 16,143 ff.,867; 17,194,443; 18,84; 19,390; 23,277; 24,62.
Hesiod >> dichtete επιθαλάμια εις Πηλέα καὶ Θέτιν
Pindar, Nemeische Oden 4,91
Literatur
Ludwig Preller: Griechische Mythologie II. Heroen. Weidmann, 1861, Kapitel 98, S. 395
Hans von Geisau: Peleus. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 596–598
Leo Bloch: Peleus. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 1827–1846
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