Nyx (griechische Mythologie)
Göttin der Nacht
Nyx (altgriechisch Νύξ Nýx = deutsch -> Nacht, römisch Nox) ist die Göttin der Nacht in der griechischen Mythologie.

Zu betrachten ist die Nyx als Zustand (Nacht) und überdies sexuell ausgesprochen aktive Göttin. Die Nyx ist sehr bedeutsam, weil sie die Mutter von vielen wichtigen Gestalten ist. Die Hauptrolle der Genesis (Schöpfung) spielt
Gaia >> in der griechischen Mythologie. Innerhalb von Bruchteilen an Sekunden gebar Gaia aus sich selber heraus weitere Götter, wozu auch die Nyx gehört. Die Fähigkeit der Parthenogenese (Jungfernzeugung) hat nicht nur Gaia. Es gibt weitere Götter, die aus sich selber heraus Nachkommen zeugen können. Die Göttin der Nacht - Nyx - kann auch mittels Jungfernzeugung Nachkommen in die Welt setzen.
Geschwister
Hesiod überliefert, dass die Nyx mehrere Geschwister hat, Beispiele:
Tartaros >> (Hölle)
Eros >> (begehrliche Liebe)
Erebos >> (tiefste Finsternis)
Zeus
Interessant ist, dass der mächtige
Zeus >> Angst vor der Nyx hat (gemäß Homer).
Nachkommen
Wie erwähnt, hat Göttin Nyx die Fähigkeit der Jungferngeburt. Aus sich selber heraus gebar die Nyx
Hypnos >> (Schlaf),
Thanatos >> (sanfter Tod) und
Ker >> (gewaltsamer Tod).
Mittels biologischem Sex hat die Nyx auch für Nachkommen gesorgt. Erebos wird diesbezüglich als Zeuger überliefert.
Aither >> (oberes Licht und Luft, gedacht als Sitz der Götter) und
Hemera >> (der Tag) gingen aus der Beziehung zwischen der Nyx und dem Erebos hervor.
Fährmann Charon >> wird ebenfalls als Nachkomme von Erebos und der Nyx geschildert.
Mutter vieler Übel
Die Nyx wird als Mutter vieler Übel überliefert. Verhängnis (
Moros >>) und großes Elend (
Oizys >>) hat die Nyx aus sich selber heraus geboren.
Apate >> (Betrug und Täuschung) ist auch ein Beispiel für die ganzen Übel, die Göttin Nyx geboren hat. Den männlichen Part spielt
Dolos >>, was Betrug und Täuschung betrifft. Schließlich lässt sich noch
Eris >> als Tochter der Nyx erwähnen, die auch für Übel steht.
Königin der Nacht
Die Rede ist von einer Pflanze mit dem Namen Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus). Bei dieser Pflanze handelt es sich um ein Kakteengewächs (Cactaceae). Meist sieht die Pflanze Königin der Nacht aus, wie ein gewöhnlicher Kaktus. Die Pflanze Königin der Nacht ist recht bekannt, als Zimmerpflanze ist sie trotzdem eher selten anzutreffen.
Noch eine Königin der Nacht: Es gibt eine Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart ("Die Zauberflöte"). In dieser Oper spielt die Königin der Nacht eine sehr große Rolle. Weltberühmt ist die Arie "Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen."
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 116–124; 211–225
Ovid >>, Fasti 1,455; Metamorphosen 4,453
Homer >>, Ilias 14,231
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 1,40,6; 7,5,3
Vergil,
Aeneis >> 6,249; 6,250
Da die Nyx extrem bedeutsam ist, gibt es viele Quellen der Antike über sie mehr.
Literatur
Ernst Berner: Nyx. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVII,2, Stuttgart 1937, Sp. 1663–1672
Helen Papastavrou: Nyx. Personification of the night. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VI, Zürich/München 1992, S. 939–941
Christine Walde: Nyx. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 8, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01478-9, Sp. 1076–1077
Paul Weizsäcker: Nyx. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 569–576
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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