Hypnos (griechische Mythologie)
Gott des Schlafes
Hypnos ist ein altgriechisches Wort mit der Bedeutung Schlaf (altgriechisch Ὕπνος Hýpnos = deutsch -> ‚Schlaf‘). Gott Hypnos personifiziert in der griechischen Mythologie den Schlaf.

Der griechische Hypnos heißt in der römischen Mythologie Somnus.
Erdgottheit
Hypnos wird den Erdgottheiten zugeordnet. In der griechischen Mythologie können Erdgottheiten den Tod bringen, jedoch können sie ebenso Fruchtbarkeit und Leben spenden. In der Fachsprache werden Erdgottheiten chthonische Götter bezeichnet.
Mutter
Hesiod überliefert, dass die
Nyx >> (Göttin der Nacht) die Mutter des Hypnos ist. Geschwister des Hypnos sind
Thanatos >> (sanfter Tod) und
Ker >> (gewaltsamer Tod). Die Nyx hat unzählige Nachkommen erschaffen, in diesem Fall sind Ker und Thanatos besonders bedeutsam.
Traumgötter
Die Traumgötter in der griechischen Mythologie werden Oneiroi bezeichnet. Boss der Traumgötter ist
Morpheus >>. Es gibt zwei weitere besonders mächtige Traumgötter:
Phantasos >>Phobetor >>Gemäß Hesiod ist Hypnos der Vater aller Traumgötter (neben den 3 besonders mächtigen Traumgöttern, werden weitere 1.000 namenlose Traumgötter überliefert). Es heißt, dass Hypnos den Menschen gegenüber keine Feindseligkeit hegt. Das Schlafgemach (Grotte) des Hypnos wird wahrscheinlich von
Aergia >> bewacht.
Quellen
Folgend Quellen der Antike, die über Hypnos berichten:
Hesiod, Theogonie >> 211–225; 740–766
Homer, Ilias >> 14,230–360; 24,4–5
Ovid, Metamorphosen >> 11,9;
Ceyx >> und Alcyone 410–748
Pausanias, Reisen in Griechenland >> 2,10,2; 5,18,1
Bibliotheke des Apollodor >> 1,34-38
Vergil,
Aeneis >> 5,835 ff.; 6,268 ff.
Es gibt weitere antike Quellen, die über Hypnos erzählen.
Literatur
Silvia Montiglio: The Spell of Hypnos – Sleep and Sleeplessness in Ancient Greek Literature. I.B.Tauris, 2016, ISBN 978-1-78453-351-9
Georg Wöhrle: Hypnos, der Allbezwinger. Steiner, 1995, ISBN 3-515-06738-8
Bettina Windau: Somnus. Neulateinische Dichtung an und über den Schlaf. Studien zur Motivik. Texte, Übersetzung, Kommentar. Wissenschaftlicher Verlag, 1998, ISBN 3-88476-305-9
Wilhelm Vollmer: Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Reprint-Verlag, Leipzig 2003 (Neuauflage), ISBN 3-8262-2200-8
C. Scott Littleton: Gods, Goddesses, and Mythology. Band 4. Marshall Cavendish/Tarrytown, New York (US) 2005, ISBN 0-7614-7563-X
Bruno Sauer: Hypnos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2846–2851
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
Johannes Andreas Jolles: Hypnos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IX,1, Stuttgart 1914, Sp. 323–329
Catherine Lochin: Hypnos/Somnus. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band V, Zürich/München 1990, S. 591–609
Jan Bazant: Hypnos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Supplementum 2009, Düsseldorf 2009, S. 643–645
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