Machaon (griechische Mythologie)
Sohn des Asklepios
Machaon (altgriechisch Μαχάων Macháōn) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn vom weltberühmten
Asklepios >> und dadurch überdies ein Enkel des
Apollo >>.
Die meisten Quellen nennen
Epione >>, was die Mutter des Machaon betrifft.
Geschwister
Berichtet wird von mehreren Geschwistern des Machaon, wobei zwei Schwestern besonders bedeutsam sind:
Panakeia >> (wird namentlich erwähnt im Hippokrates-Eid)
Hygieia >> (wird namentlich erwähnt im Hippokrates-Eid, Hygiene und Schutzpatronin der Apotheker)
Es wird erzählt, dass Hippokrates auf der
Insel Kos >> geboren wurde. Die weiteren Schwestern des Machaon heißen Iaso und
Akeso >>.
Gemahlin
Erzählt wird von
Antikleia >>, was die Gemahlin des Machaon betrifft. In diesem Zusammenhang ist auch von zwei Söhnen des Machaon die Rede, nämlich die Heroen der Heilkunde
Gorgasos >> und Nikomachos.
Arzt der Griechen
Berichtet wird, dass sich Machaon mit Heilkunde auskannte und ein großer Arzt war. Als Wundertäter soll Machaon göttlich verehrt worden sein. In Messenien auf der griechischen Halbinsel
Peloponnes >> soll Machaon ein kleines Königreich besessen haben. Es wird ein Bruder des Machaon mit dem Namen Podaleirios überliefert. Es heißt, dass Podaleirios und Machaon in
Messenien >> gemeinsam die Städte Trikka, Ithome und
Oichalia >> regierten. Über Trikka wird berichtet, dass es sich heute um eine Stadt mit dem Namen Trikala in der griechischen Region Thessalien mit etwas mehr als 61.000 Einwohnern handelt.
Machaon war einer der zahlreichen Freier der
Helena >> (siehe auch
Leda >>). Mit seinem Bruder Podaleirios startete Machaon von
Aulis >> aus - und zwar als Heerführer von 30 thessalischen Schiffen in den
trojanischen Krieg >>. Aulis wird als antike Hafenstadt überliefert, die sich in der Landschaft Böotien befand. 20 dieser Schiffe waren mit Leuten aus der Region
Attika >> besetzt.
Machaon soll durchaus einer der Kämpfer im trojanischen Krieg gewesen sein, jedoch wurde er nicht oft als solcher eingesetzt. Er sollte nämlich nicht sterben, weil er in erster Linie einer der besonders wichtigen Ärzte (Wundertäter) der Griechen war. Seine Heilkünste lernte Machaon von seinem Vater und überdies wurde Machaon von
Cheiron >> ausgebildet. Es gibt in der griechischen Mythologie mehrere Gestalten mit dem Namen Pandaros. Beispielsweise gibt es einen Sohn des
Neoptolemos >> mit dem Namen
Pandaros >>.
Jetzt geht es jedoch um einen anderen Pandaros, dieser wird als Sohn des Lykaon überliefert (Lykaons gibt es ebenfalls mehrere in der griechischen Mythologie, siehe Beispiel
Lykaon >>). Dieser Pandoras von jetzt verwundete mit einem Pfeil
Menelaos >>. Es heißt, dass Machaon diese Wunde heilte. Machaon soll selber einmal verwundet worden sein, und zwar soll Paris (siehe
Oinone >>) ihm einen Pfeil in die Schulter geschossen haben.
Nestor >> soll Machaon sofort in Sicherheit gebracht haben (als Arzt war Machaon zu wichtig, er durfte nicht sterben). Danach heilte Machaon noch einige - im Grunde unheilbare - Wunden. Daher heißt es, dass dem Machaon die meisten Kriegsarbeiten und gefährliche Tätigkeiten erlassen worden sind.
Das weltberühmte trojanische Pferd soll von
Epeios >> erbaut worden sein. Bisher hatte Machaon bei den meisten Kriegshandlungen nicht mitgewirkt, jedoch soll er einer der Elite-Kämpfer gewesen sein, die sich im trojanischen Pferd befunden haben.
Tod
Schließlich wurde Machaon doch getötet. Es heißt, dass Machaon durch das Schwert des
Eurypylos >> ums Leben kam. Die Gebeine des Machaon soll Nestor nach Messenien gebracht haben. Dort soll ihm in Gerenia ein Grabmahl / Heiligtum gestiftet worden sein - und zwar in Anlehnung an seine Krankenheilungen.
Quellen
Homer >>, Ilias 2,729–733; 4,193–219; 11,506
Hyginus, Fabulae 97
Bibliotheke des Apollodor >> 3,10,8; Epitome 3,14; 4,5
Diodor 4,73,190
Vergil,
Aeneis >> 2,233–263
Pausanias >> 4,3,2
Literatur
Ferdinand Peter Moog: Machaon. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 877
Benjamin Hederich: Gründliches mythologisches Lexikon. Gleditsch, Leipzig 1770, ISBN 978-3-89853-535-9; Reprographischer Nachdruck, Darmstadt 1996, ISBN 3-534-13053-7
Otto Höfer: Machaon. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2228–2231
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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