Nestor (Mythologie): Sohn des Neleus und der Chloris

Nestor (griechische Mythologie)

Sohn des Neleus
König von Pylos

Nestor (altgriechisch Νέστωρ Néstōr) ist in der griechischen Mythologie ein sagenhafter König von Pylos.

Heute ist Pylos eine Hafenstadt in Messenien. Seit 2010 ist die Stadt Pylos der Sitz der Gemeinde Pylos-Nestor. Vor 2010 war Pylos eine selbständige Gemeinde. Pylos-Nestor ist aktuell ein Gemeindebezirk. Die Landschaft Messenien wurde nach Messene >> benannt, einer Tochter des Triopas >>. Messenien befindet sich im Südwesten der griechischen Halbinsel Peloponnes >>.

Eltern

Berichtet wird von Chloris >>, was die Mutter des Nestor betrifft. Der Vater des Nestor heißt Neleus >>.

Geschwister

Mehrere Geschwister des Nestor werden genannt, Beispiele:

Pero >>

Periklymenos >>

Alastor

Deimachos >>

Chromios >>

Nestor hatte mit seiner Schwester Pero übrigens Glück. Warum? Periklymenos, Alastor und Deimachos wurden von Herakles >> getötet. Dabei ging es um Rache an Neleus, dem Vater des Nestor.

Nachkommen

Erzählt wird von mehreren Kindern des Nestor:

Peisidike

Polykaste >>

Perseus >>

Stratichos

Peisistratos >>

Aretos >>

Antilochos >>

Thrasymedes >>

Echephron >>

Die Gemahlin des Nestor wird mit dem Namen Eurydike >> überliefert (in der Bibliotheke des Apollodor wird der Name Anaxibia genannt, was die Gemahlin des Nestor betrifft. Ein anderer spannender Mythos erzählt von einer Nymphe Anaxibia >>).

Held

In der griechischen Mythologie wird Nestor nicht nur als sagenhafter König von Pylos überliefert, sondern auch als Held. So soll Nestor an der Jagd auf den kalydonischen Eber >> teilgenommen haben. Es heißt, dass Nestor auch am Argonautenzug >> unter Führung des Jason >> teilnahm. Im Krieg um Troja >> kämpfte Nestor an der Seite der Griechen.

Berater

Was den trojanischen Krieg betrifft, wird Nestor als weiser Berater dargestellt. Mit seiner Lebenserfahrung gilt Nestor als Ratgeber des Agamemnon >>. Die Rolle des Schlichters wird Nestor zugewiesen. Achilleus >> und Agamemnon befanden sich einmal in einem scheinbar unlösbaren Streit. Diesbezüglich soll Nestor schlichtend gewirkt haben. Die Geschichte berichtet, dass Nestor Altersweisheit, Beredsamkeit, Redlichkeit und heitere Lebenskunst vereinigte. In der Ilias des Homer steht, dass Nestor göttlich (altgriechisch δῖος dios) war. Als Beschützer der Krieger wird Nestor ebenfalls überliefert. Nestor gilt als trinkfreudig. In dieser Eigenschaft soll Nestor den viel diskutierten Nestorbecher mit nach Troja gebracht haben.

Tod

Es ist unklar, wann und wie Nestor ums Leben kam. Das Grab des Nestor soll sich in Pylos befunden haben.

Ehrenbezeichnung

Abgeleitet vom Nestor aus der griechischen Mythologie, wurde das Wort Nestor zur Ehrenbezeichnung. Im 16. Jahrhundert soll der brandenburgische Kurfürst Joachim I. gelebt haben und als "der deutsche Nestor" geehrt worden sein. Abgeleitet von der Rolle des mythologischen Nestor wird mit der Ehrenbezeichnung Nestor bis heute der älteste Anwesende einer wissenschaftlichen Versammlung oder in Festschriften und Würdigungen der "Altmeister" einer Wissenschaft, der Begründer eines bestimmten Verfahrens usw. bezeichnet.

Die Ehrenbezeichnung Nestor findet sich auch in anderen Bereichen, beispielsweise in der Kultur. Walter Stoeckel wurde als "Nestor der Gynäkologischen Urologie," Oswald von Nell-Breuning häufig als "Nestor der katholischen Soziallehre" bezeichnet. Johnny Răducanu gilt als der Nestor des rumänischen Jazz, Erwin Piscator, Intendant der Freien Volksbühne Berlin, als Nestor des politischen Theaters.

Berg

Der Mount Nestor ist ein ca. 1250 Kilometer hoher Berg auf der Anvers-Insel im Palmer-Archipel westlich der Antarktischen Halbinsel. Der Mount Nestor ist nach dem Nestor aus der griechischen Mythologie benannt.

Quellen

Homer >>, Ilias 1,268–269; 2,601–602; 9,53; Odyssee 3,31; 3,413

Pausanias >> 4,36,2

Ovid >>, Metamorphosen 8,313

Bibliotheke des Apollodor >> 1,9,9,1; Hyginus, Fabulae 10

Literatur

Paul Weizsäcker: Nestor. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 289–298

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