Lykaon (griechische Mythologie)
Gründer vom Kult des Lykäischen Zeus
Lykaon, Lykaner und Werwölfe
Lykaon (altgriechisch Λυκάων Lykáōn) ist in der griechischen Mythologie ein König von Arkadien.
Arkadien befindet sich als Landschaft im Zentrum der
griechischen Halbinsel Peloponnes >>. Lykaon gründete die antike Stadt Lykosura, die sich demnach Nahe der Grenze zu
Messenien >> befand. Im Gebirge Lykaion gründete Lykaon den Kult des Lykäischen
Zeus >>.
Der höchste Berg im Gebirge Lykaion heißt Stefani und wird mit einer Höhe von 1.421 Metern angegeben. Der Kult des Lykäischen Zeus stand gemäß Platon im Zusammenhang mit Menschenopfern. Überliefert werden auch die Lykäischen Kampfspiele, denen hohes Ansehen nachgesagt wird. Da ging es brutal zur Sache, mit Toten (ähnlich der Überlieferung der Gladiatoren). In der Geschichtsschreibung wird Platon als bedeutender antiker Philosoph geschildert. Wie ist Zeus darauf gekommen, dass die Menschheit ruchlos geworden war? Was war der Auslöser für die deukalionische Flut, die auch
Sintflut des Zeus >> genannt wird? Nur
Deukalion >> überlebte mit seiner Gemahlin
Pyrrha >> diese Flut. Es ist nicht völlig klar, wie Zeus genau auf diese Idee gekommen ist.
Vater
Der Vater des Lykaon heißt
Pelasgos >>. Es wird erzählt, dass Pelasgos der erste Einwohner Arkadiens war. Wie die Mutter des Lykaon heißt, erscheint unklar. Manche Quellen berichten von der Meeresnymphe Meliboia als Mutter des Lykaon.
Söhne
Überliefert wird, dass Lykaon unzählige Söhne hatte (häufig ist von 50 Söhnen des Lykaon die Rede, die er mit unterschiedlichen Weibern gezeugt hat). Die Namen dieser unzähligen Söhne benennen allesamt arkadische Orte / Städte, siehe als Beispiele
Tegeates >> und weiterhin
Akakos >>. Der jüngste Sohn des Lykaon heißt Nyktimos, dabei handelt es sich um den Vater der
Phylonome >>. Noch ein Sohn des Lykaon als weiteres Beispiel, siehe
Mantineus >>. Es heißt, dass die Söhne des Lykaon frevelhaft und gottlos waren. Frevelhaft war bereits die gesamte Menschheit. Als Krone der Gottlosigkeit werden die Söhne des Lykaon genannt. Diese extreme Gottlosigkeit der Söhne des Lykaon wird teilweise als Auslöser der deukalionischen Flut interpretiert.
Wolf
Lykaon wurde schließlich von Zeus in einen Wolf verwandelt. Warum? Siehe unter
Arkas >>. Was Wölfe betrifft, wird in der griechischen Mythologie auch von
Makedon >> berichtet. Der Oberkörper des Makedon soll die Gestalt von einem Wolf gehabt haben. Manche Autoren deuten einen Zusammenhang zwischen Makedon und Lykaon. Makedon und Lykaon sind die Grundlage für die Mythen über Werwölfe. In der Filmreihe mit dem Titel "Underworld" werden die Werwölfe Lykaner bezeichnet, abgeleitet von Lykaon.
Filmreihe Underworld, siehe Wikipedia >>Die Verwandlung eines Menschen in einen Werwolf wird Lykanthropie bezeichnet, ebenfalls abgeleitet von Lykaon aus der griechischen Mythologie. Wolf, von altgriechisch Λύκος Lýkos = deutsch -> ‚Wolf‘.
Interpretation
Überwiegend wird die Gestalt des Lykaon negativ beurteilt. Pausanias (Reiseschriftsteller und Geograph) hebt die Verdienste des Lykaon als Stadtgründer und Kultstifter hervor.
Quellen
Pausanias >> 8,2,1; 8,2,3
Platon >>, 565d
Bibliotheke des Apollodor >> 3,8,1–6
Hyginus, Fabulae 176
Ovid >>, Metamorphosen 1,211–239
Literatur
Edzard Visser: Lykaon. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 554–555
Johanna Schmidt: Lykaon. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIII,2, Stuttgart 1927, Sp. 2248–2252
Paul Weizsäcker: Lykaon. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2169–2173
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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