Ganymed (griechische Mythologie)
Sohn des Tros
Zeus entführte Ganymed auf den Olymp
Ganymed (Ganymedes altgriechisch Γανυμήδης Ganymḗdēs = deutsch -> ‚der Glanzfrohe‘, lateinisch Catamitus) ist in der griechischen Mythologie der "Schönste aller Sterblichen."
Vater
Der Vater des Ganymed trägt den Namen
Tros >>. Tros ist der Ahnherr der Trojaner. Die Trojaner werden auch mit der Schreibweise Troer überliefert.
Mutter
Als Mutter des Ganymed wird die Najade
Kallirrhoë >> überliefert.
Najaden >> sind Nymphen in der griechischen Mythologie, siehe Beispiel
Najade Sinope >>.
Geschwister
Genannt werden zwei Brüder des Ganymed:
Assarakos >>Ilos >> Überdies wird eine Schwester des Ganymed mit dem Namen
Kleopatra >> überliefert.
Erzählung
Zeus >> liebte Ganymed und entführte ihn in Gestalt von einem Adler auf den
Olymp >>. Ganymed übernahm die Aufgabe als Mundschenk der Götter. Bis dato hatte
Hebe >> diese Aufgabe inne. Dies geschah gegen den Willen der
Hera >>. Ganymed soll zwischenzeitlich auch von der
Eos >> entführt worden sein. Zeus nahm der Eos den Ganymed jedoch wieder weg.
"Der Schönste aller Sterblichen" soll Ganymed ursprünglich gewesen sein. Zeus wollte jedoch, dass Ganymed auf ewig bei den Göttern als Mundschenk lebe. Man kann deshalb davon ausgehen, dass Ganymed auch
Ambrosia >> bekam. Ambrosia macht ambrosisch, was unsterblich bedeutet. Neben Ambrosia speisen die Götter auch
Nektar >>. Ganymed erhielt die Aufgabe, den Göttern sowohl Ambrosia als auch Nektar zu überreichen.
Gilgamesch-Epos
Der Ganymed Mythos wird auch im Gilgamesch-Epos erzählt. Dort wird die Legende der sumerische Etana-Mythos genannt. Es lassen sich einige Versionen vom Ganymed Mythos finden. In der griechischen Version hat Zeus den Ganymed in der Gestalt von einem Adler auf den Olymp entführt.
Aithon >> ist der Adler des Zeus.
Tod
Obwohl Ganymed auf ewig der Mundschenk für die Götter sein sollte, muss er irgendwie gestorben sein. Warum? Zeus hat Ganymed als Teil vom Sternbild Wassermann an das Himmelszelt versetzt. Das Wort versetzt bedeutet vielleicht Versetzung? Wer weiß: Möglicherweise lebt Ganymed als Stern weiter und ist doch nicht tot?
Kunst
Die Gestalt des Ganymed wurde in der Antike mehrfach künstlerisch aufgearbeitet. Es heißt, dass Ganymed auf Vasen, Zier- und anderen Gebrauchsgegenständen abgebildet war.
Ganymed und JohannesIm Neuen Testament der Bibel wird Johannes als Lieblingsapostel von
Jesus >> dargestellt. Das Vorbild könnte die Kombination Zeus und Ganymed sein. Hinweis: Neben Ganymed / Ganymedes befindet sich auch
Deukalion >> im Sternbild Wassermann.
Quellen
Bibliotheke des Apollodor >> 3,12,2
Ovid >>, Metamorphosen 10,155–161; Lukian von Samosata, Göttergespräche 4 und 5; Nonnos, Dionysiaka 281–282
Homer >>, Ilias 5,265–267; 20,215–235
Homerischer Hymnos 5 (An
Aphrodite >>), 202–208
Hyginus, Fabulae 224
Platon >>, Nomoi 636c–e
Xenophon, Symposion 8,30
Literatur
Johann Wolfgang von Goethe: Ganymed. In: Goethes Schriften. Achter Band, G. J. Göschen, Leipzig 1774
Friedrich Hölderlin: Ganymed. In: Friedrich Hölderlin: Kritische Textausgabe. Bände 2–6, 9–15, Luchterhand, Darmstadt 1979–1988
Anette Kruszinsky: Der Ganymed-Mythos in Emblematik und mythographischer Literatur des 16. Jahrhunderts (= Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 3). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1985, ISBN 978-3-88462-902-4
Brigitte Sölch: Ganymedes. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 292–296
Wilhelm Drexler: Ganymedes. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1595–1603
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