Ilos (griechische Mythologie)
Sohn des Tros
1. oder 2. König von Troja
Ilos (altgriechisch Ἶλος Ílos, latein Ilus) heißen mehrere Gestalten in der griechischen Mythologie, die direkt oder indirekt mit dem legendären Troja im Zusammenhang stehen. Hier geht es um König Ilos, dem Sohn der
Kallirrhoë >> und des
Tros >>.
Zum Bild: König Ilos von Troja weist möglicherweise große Ähnlichkeiten mit Didi Hallervorden auf. Jedoch kann man sich durchaus darauf verlassen, dass das vorstehende Bild tatsächlich den antiken König Ilos zeigt.
War Ilos der erste oder zweite König von Troja?
Nun stellt sich die Frage, ob Tros der erste König von Troja war oder Ilos. Alle Quellen nennen Tros als Ahnherrn von Troja. Einige Quellen sehen Tros auch als ersten König von Troja. Ilos war somit entweder der erste oder zweite König von Troja. Eindeutig geschildert wird, dass
Priamos >> (Sohn des
Laomedon >> und Vater des
Hektor >>) der letzte König von Troja war. Nach dem 10-jährigen
Krieg um Troja >> fiel Troja und verschwand von der Bildfläche.
Die Sage vom trojanischen Krieg gilt als eine der einflussreichsten Epen, die es überhaupt gibt. Wenn es um den Troja Mythos geht, befinden wir uns stets in der heutigen Türkei.
Gemahlin
Die Gemahlin des Ilos wird mit dem Namen Eurydike überliefert. Dabei handelt es sich nicht um die Dryade
Eurydike >>, die im Kontext mit dem tragischen Orpheus steht.
Nachkommen
Mit seiner Gemahlin Eurydike zeugte Ilos mehrere Nachkommen: Themiste (Gemahlin des
Kapys >>), Telecleia und
Laomedon >>. Die meisten Quellen sehen Laomedon als zweiten König von Troja. Telecleia wird als Mutter der
Theano >> überliefert.
Geschwister
Erzählt wird von mehreren Geschwistern des Ilos:
Kleopatra >>Assarakos >>Ganymed >>Erzählung
Die Geschichte erzählt weiterhin, dass Ilos an Wettkampfspielen des benachbarten Königs in Phrygien teilnahm. Ilos besiegte demnach alle Gegner und gewann den Wettstreit. Als Siegesprämie erhielt König Ilos fünfzig junge Männer und fünfzig junge Frauen (siehe dazu wieder das Bild, die ganzen jungen Frauen. Ganz sicher handelt es sich also um König Ilos und nicht um Didi Hallervorden). Eine buntgefleckte Kuh erhielt Ilos ebenfalls vom König von Phrygien. Eine Weissagung lautete, dass Ilos dort eine Burg bauen soll, wo sich diese Kuh niederlässt.
Wo ließ sich diese Kuh nieder?Orakelsprüche sind sehr ernstzunehmen, sodass Ilos der buntgefleckten Kuh folgte. Am Grabhügel der phrygischen Ate ließ sich die Kuh nieder.
Ate >> ist die Göttin der Verblendung und eine Tochter der
Eris >>. Wie dem auch sei: Ilos baute die Burg und nannte sie Ilion oder Ilios. Es handelte sich um eine feste Burg. Das gesamte Wesen von Troja wird als stolze und feste Einrichtung überliefert. Manchmal wird diese Burg auch Pergamos bezeichnet.
Rücksprache mit Zeus
Bevor Ilos die Burg anlegte, nahm er Rücksprache mit
Zeus >>. Ilos wollte von Zeus ein Zeichen, dass ihm der Bau der Burg genehm ist. Am folgenden Tag ließ Zeus ein Bildnis der
Athene >> (Palladion) vom Himmel fallen. Nun war der Weg frei und Ilos konnte die Burg bauen - und zwar in der Weise, wie zuvor geschildert.
Kurzzeitige ErblindungEinmal stand das Heiligtum der Athene in Flammen und Ilos eilte herbei. Ilos ergriff das Palladion - und danach erblindete er. Möglicherweise war es Männern nicht erlaubt, dass Palladion anzufassen oder anzusehen. Athene ist eine jungfräuliche Göttin. Ilos besänftigte Athene durch Opfergaben und erhielt sein Augenlicht zurück.
Stadt Illion
Väter sterben irgendwann mal, natürlich auch Tros - Vater des Ilos. Nachdem Tros gestorben war, wählte Ilos die Stadt Illion als seine Heimat. Die Herrschaft über Dardania trat Ilos an seinen Bruder Assarakos ab. Auf diese Weise wurden die Trojaner / Troer in zwei Königreiche gespalten.
Quellen
Kleine Ilias Fragment 7
Bibliotheke des Apollodor >> 3,141
Diodorus Siculus 4,75,3
Homerische Hymnen 5,203
Homer >>, Ilias 20,232
Hesiod >>, Katalog der Frauen Fragment 102
Literatur
Wilhelm Kroll: Ilos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IX,1, Stuttgart 1914, Sp. 1089
Paul Weizsäcker: Ilos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 119–121
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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