Hebe
Griechische Mythologie
Göttin der Jugend
Hebe in der griechischen Mythologie ist die Göttin der
Jugend.
Das Wort Hebe ist altgriechischer Herkunft und wird mit Jugend in die deutsche Sprache übersetzt. In altgriechischer Schrift sieht das Wort Hebe so aus: Ἥβη Hḗbē.
Eltern
Zeus >> ist der Vater der Hebe und
Hera >> ihre Mutter.
Geschwister
Zeus und Hera sind das Herrscherpaar im
olympischen Gebirge >>. Obwohl Zeus und Hera die Herrscher sind, haben sie nur wenige gemeinsame Kinder. Wie erwähnt, ist Hebe ein eheliches Kind von Zeus und Hera.
Eileithyia >> ist ebenfalls ehelichen Ursprungs. Hinzu kommt noch
Ares >>, ebenfalls ein eheliches Kind von Zeus und Hera. Eileithyia und Ares sind somit Geschwister der Hebe.
Hephaistos >> ist ein Halbbruder der Hebe (Hera ist die leibliche Mutter des Hephaistos, Zeus ist der Adoptivvater von ihm).
Erzählung
Hebe reicht den Göttern
Nektar >> und das unsterblich machende
Ambrosia >>. Genauer gesagt, reichte Hebe den Göttern Ambrosia und Nektar. In dieser Funktion wurde Hebe nämlich von
Ganymed >> abgelöst. Zeus hatte Ganymed auf den Olymp entführt. Ganymed war zeitweise ein Geliebter des Zeus. Ein wenig bisexuell erscheinen einige Götter aus der griechischen Mythologie.
Gemahl
Als Halbgott war
Herakles >> sterblicher Natur. Seinen irdischen Tod fand Herakles auf dem Scheiterhaufen (siehe
Deianeira >>). Nach seinem irdischen Tod wurde Herakles als Vollgott in den Olymp erhoben. Die Götter gaben dort dem Herakles die Hebe zur Gemahlin.
Macht
Als Göttin der Jugend, ist Hebe mit großer Macht ausgestattet. Hebe kann sogar Sterblichen die Jugend erneuern. Überliefert wird, dass Hebe dem
Iolaos >> die Jugend erneuerte. Iolaos ist ein Neffe des Herakles.
Nachkommen
Mit Herakles hat Hebe zwei Kinder mit den Namen
Alexiares >> und überdies
Aniketos >>. Über Alexiares und Aniketos ist nicht viel bekannt. Die Namen sollen sich auf die charakterlichen Eigenschaften des Herakles beziehen.
Herakles und HeraErstaunlich ist, dass Hera dem Herakles als Vollgott im Olymp ihre Tochter Hebe zur Gemahlin gab. Herakles und Hera hatten immer ein feindliches Verhältnis zueinander. Hera und Herakles sollen sich jedoch ausgesöhnt haben, nachdem Herakles Mitglied im Olymp geworden ist.
Kunst und Kult
Ein Attribut der Hebe lautet Mundschenk. Dieses Attribut bezieht sich darauf, dass Hebe den Göttern Ambrosia und Nektar (Speise und Getränke) reichte. Erzählt wird, dass der Mundschenk im Mittelalter ein Hofbediensteter war. Dieser Mundschenk aus dem Mittelalter reichte Getränke - in erster Linie
Wein >>. In der Kunst wird Hebe stets als besonders schöne jugendliche Göttin dargestellt, häufig in Kombination mit dem Mundschenk.
Kultbilder
Berichtet wird von mehrere Kultbildern der Hebe, Beispiele:
Praxiteles wird als bedeutender Bildhauer der griechischen Antike überliefert. Es heißt, dass Praxiteles ein Kultbild mit Hera,
Athene >> und Hebe erstellt hat.
Naukydes wird ebenfalls als Bildhauer der Antike überliefert. Naukydes fertigte demnach ein Kultbild mit Hera und Hebe aus Gold und Elfenbein an.
Erzählt wird auch von Kultbildern mit Herakles und Hebe. Es soll noch mehr Kultbilder gegeben haben, die Hebe darstellen. Kein einziges Kultbild im Zusammenhang mit Hebe ist erhalten geblieben.
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 921
Homer >>, Odyssee 11,603–604
Ovid >>, Metamorphosen 7,241; 9,397–400
Homerischer Hymnos 15,8; Diodor 4,39; Dion Chrysostomos 57,16; Lukian, Totendialoge 16,1
Bibliotheke des Apollodor >> 1,3,1; 2,7,7,12
Pausanias >>, Beschreibung Griechenlands 1,19,3; 2,12,4; 2,13,3; 2,17,5; 8,9,2
Cornutus, Theologiae Graecae compendium 31
Strabon, Geographika 8,6,24
Literatur
A. F. Laurens: Hebe. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band IV, Zürich/München 1988, S. 458–464
Ludwig von Sybel: Hebe. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1869–1871
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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