Euippe (griechische Mythologie)
Mutter der neun Pieriden
Die Pieriden wurden in Elstern verwandelt
Euippe (altgriechisch Εὐίππη Euíppē) ist in der griechischen Mythologie die Gemahlin des makedonischen Königs
Pieros von Pella >>.
Der Namensgeber von Makedonien heißt
Makedon >>. Pella (griechisch Πέλλα) ist eine Kleinstadt mit 6798 Einwohnern (Stand 2011) im griechischen Makedonien.
Neun Töchter
Die Erzählung der Euippe mit ihren neun Töchtern ist Bestandteil der Metamorphosen des Ovid (5,303). Erzählt wird, dass Euippe ihrem Gemahl Pieros neun Töchter mit der Bezeichnung Pieriden gebar. Diese neun Pierieden forderten die
neun olympischen Musen >> zu einem Gesangswettstreit heraus. Diesen Vorwitz ließen die Götter den Pieriden nicht durchgehen - und deshalb wurden sie kurzerhand in misstönende Vögel verwandelt, nämlich in Elstern. Die neun Pieriden heißen Colymbas, Lyngx, Cenchris, Cissa, Chloris, Acalanthis, Nessa, Pipo und Dracontis. Den Vorsitz über die olympischen Musen hat
Apollo >>, sodass dieser Gott besonders wütend auf die Pieriden war. Konkret wurden die Pieriden somit von Apollo in Elstern verwandelt.
Elster
Beschrieben wird die Elster (Pica pica) als Vogelart aus der Gattung der Rabenvögel. Weite Teile von
Europa >>, Asien und nördliches Afrika werden von der Elster besiedelt. Aufgrund ihres charakteristischen schwarz-weißen Gefieders mit den auffallend langen Schwanzfedern ist sie auch für den vogelkundlichen Laien unverwechselbar. Misstönende Vögel? Die typischen "Schacker-Laute" von Elstern sind damit gemeint.
Mythologie
In der germanischen / nordischen Mythologie wird die Elster als Götterbote und Vogel der Todesgöttin Hel überliefert. Die griechische Mythologie kennt ebenfalls Götterboten und Todesgötter:
Götterbotin Iris >>Götterbote Hermes >>Todesgott Thanatos >>Todesgöttin Ker >>Als Vogel der Todesgöttin Hel hat bzw. hatte die Elster in Europa den Ruf des Unheilsboten. Als "diebische Elster" ist die Elster in Europa ebenfalls unbeliebt. In
Asien >> ist die Elster hingegen traditionell ein Glücksbringer. Was Europa betrifft, wurde die Elster im Mittelalter auch Hexentier und Galgenvogel bezeichnet. Nicht nur die Elster soll den Ruf Hexentier gehabt haben, sondern überdies auch
Raben, Krähen >> und schwarze Katzen. In der griechischen Mythologie wurde die Elster der Vogel des
Dionysos >>.
Noch heute gilt die Elster in Westeuropa und auf den
Britischen Inseln >> als Vogel übler Omen. Ein Omen (Plural Omen oder Omina, lateinisch omen = deutsch -> "Vorzeichen, Vogelschau") ist ein Vorzeichen eines zukünftigen Ereignisses und findet in der Vorhersage dessen seine Verwendung. Das Erkennen von Omen und das darauf basierende Wahrsagen wird Divination bezeichnet. Schon im Lateinischen war oft ein schlechtes Vorzeichen gemeint (vgl. das deutsche Adjektiv ominös). In Westeuropa und auf den Britischen Inseln wird die Elster auch als "Pechvogel" betrachtet und es gilt bereits als Unglück, diesen Pechvogel überhaupt zu sehen, besonders dann, wenn dieser alleine auftritt.
Quelle
Verwandlung der Pieriden in Elstern:
Ovid, Metamorphosen >> 5,303
Literatur
Jakob Escher-Bürkli: Euippe. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 994
Heinrich Wilhelm Stoll: Euippe. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1400
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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