Aiakos (griechische Mythologie)
Stammvater der Aiakiden
Aiakos (altgriechisch Αἰακός Aiakós, lateinisch Aeacus, deutsch Äakus) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des
Zeus >> und der
Aigina >> (Aigina ist eine
Najade >>).
Asopos >> ist der Vater der Aigina. Aiakos wurde der erste Herrscher über die Myrmidonen auf Ägina und gilt als Stammvater vom Geschlecht der Aiakiden. Ägina ist eine griechische Insel im
Saronischen Golf >> im Westen der Ägäis.
Erzählung
Nachdem Zeus Aigina zu seiner Geliebten gemacht hatte, musste er sie vor der eifersüchtigen
Hera >> verstecken. Für diesen Zweck verwandelte sich Zeus in einen Adler und flog Aigina auf die Insel Oinone. Dort angekommen, gebar Aigina Aiakos. Die Insel Oinone erhielt später den Namen Ägina (so berichtet es zumindest die Legende). Aiakos war lange Zeit alleine auf der Insel Ägina und als Jugendlicher wollte er endlich Geselligkeit. Es wurde immer schwieriger für Aiakos, die Einsamkeit zu ertragen (Robinson Crusoe hatte es gewiss auch nicht einfach, 28 Jahre lang einsam auf einer Insel zu verbringen). Schließlich erbarmte sich Zeus und verwandelte die Ameisen auf der Insel Ägina in Männer und Frauen. Auf diese Weise entstand das Geschlecht der Myrmidonen.
Aiakos wurde der erste König der Myrmidonen, die auch Ameisenmenschen bezeichnet werden. Es wird berichtet, dass Aiakos ein gerechter Herrscher war mit viel Weisheit. Aiakos wurde daher ein Liebling der Götter. Häufig soll Aiakos als Schiedsrichter fungiert haben, wenn es Streitigkeiten zwischen den Göttern gab.
Inder
Es wird erzählt, dass sich
Dionysos >> als junger Gott behaupten musste. Wie schaffte es Dionysos, sich Respekt zu verschaffen? Für diesen Zweck startete Dionysos einen Indienfeldzug und es kam zur Schlacht am Hydaspes, dieser Fluss heißt heute Jhelam. Der Jhelam (Hindi झेलम Jhelam; Panjabi ਜੇਹਲਮ Jehalam جہلم; englisch Jhelum) ist ca. 720 km lang und der westlichste der "fünf Flüsse des Panjab." Der Punjab, eingedeutscht Pandschab (auch Pundschab), war die Bezeichnung für eine ehemalige Provinz in Britisch-Indien von 1849 bis 1947. Im Jahr 1947 wurde das Gebiet zwischen den nun unabhängig gewordenen Staaten Pakistan (Provinz Punjab) und Indischer Union (Bundesstaat Punjab) aufgeteilt. Genug zur politischen und geographischen Situation. Aiakos hat an diesem Feldzug teilgenommen und gegen die Inder gewütet.
Gemahlin und Söhne
Der Name Endeis (Tochter der
Chariklo >>) wird genannt, was die Gemahlin des Aiakos betrifft. Endeis und Aiakos sind die Eltern von zwei bedeutsamen Söhnen:
Telamon >>Peleus >>Telamon ist der Vater vom Heros
Ajax der Große >>. Der weltberühmte
Achilleus >> ist der Sohn des Peleus. Schließlich taucht ein weiterer Sohn des Aiakos mit dem Namen
Phokos >> auf. Phokos wird als Halbbruder von Peleus und Telamon beschrieben. Die Mutter des Phokos heißt
Psamathe >>. Peleus und Telamon töteten Phokos, weil sie ihren Halbbruder hassten.
Richter in der Totenwelt
Die Götter liebten Aiakos für dessen Gerechtigkeitssinn.
Hades >> machte Aiakos daher nach seinem Tod zum Richter in der Totenwelt. Weitere berühmte Richter der Totenwelt sind
Rhadamanthys >> und überdies
Minos >>.
Quellen
Homer, Ilias >> 21,189
Ovid, Metamorphosen >> 7,627–657; 13,25–26
Platon >> Gorgias 526e–527a; Apologie 41a;
Bibliotheke des Apollodor >> 3,12,6,4
Pausanias >> 2,29,6
Die Gestalt Aiakos ist sehr bedeutsam, sodass es mehr antike Quellen über sie gibt.
Literatur
Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. Band 1: Die Götter- und Menschheitsgeschichten. dtv, München 1977, ISBN 3-423-01345-1
Johannes Toepffer: Aiakos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 923–926
Emil Wörner: Aiakos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 109–114
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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