Minos (griechische Mythologie)
Sohn des Zeus und der Europa
König, Kreta und die minoische Kultur
Minos (altgriechisch Μίνως Mínōs) ist in der griechischen Mythologie eine sehr bedeutsame Gestalt.
Berühmt ist Minos als König von
Kreta >>. Minos ist der Namensgeber der minoischen Kultur. Was ist mit minoische Kultur gemeint? Datiert wird die minoische Kultur auf die Bronzezeit. In Mitteleuropa umfasst diese Epoche in etwa den Zeitraum von 2200 bis 800 vor unserer Zeit. Beschrieben wird die minoische Kultur als früheste Hochkultur Europas. Frühminoisch I ist die älteste Phase der minoischen Kultur. Diese Phase verläuft parallel zur ersten bis vierten Dynastie Ägyptens. Die minoische Kultur steht konkret im Zusammenhang mit Kreta. Die etwa gleichzeitige Kultur des griechischen Festlandes wird helladische Kultur bezeichnet.
Eltern
Zeus >> ist der Vater des Minos und
Europa >> die Mutter.
Geschwister
Überliefert wird, dass Minos zwei Brüder hatte:
Rhadamanthys >>Sarpedon >>Gemahlin
Die Gemahlin des Minos heißt
Pasiphae >>. Pasiphaë ist als Mutter vom
Minotauros >> weltberühmt (der Vater vom Minotauros ist der
kretische Stier >>). Als Mutter der Pasiphaë wird die Okeanide
Perse >> genannt und als Vater Sonnengott
Helios >>.
Nachkommen
Minos hat mit seiner Gemahlin Pasiphaë einige Kinder gezeugt, genannt werden die Namen:
Akakallis >>Androgeos >>Ariadne >>Deukalion >>Glaukos >>Katreus >>Xenodike >>Phaidra >> Der Sohn Deukalion des Minos ist NICHT der
Deukalion >>, der im Zusammenhang mit der
deukalionischen Flut >> überliefert wird. Sehr berühmt ist die Tochter Ariadne. Ariadne hat dem Theseus (siehe
Aigeus >>) den Ariadnefaden gegeben, damit er aus dem Labyrinth des Minotauros wieder rausfinden konnte.
Errichter der ersten Thalassokratie
Erzählt wird, dass Minos die Piraterie im östlichen Mittelmeer erfolgreich bekämpft hat. Es heißt, dass Minos dies mittels Thalassokratie erreichte. Das Wort Thalassokratie bedeutet, dass ein Staat auf der Grundlage einer Seemacht überlegen ist. Ein Thalassokratie-Staat ist maritim-kommerziell ausgerichtet. Minos war - so wird es zumindest überliefert - der Herrscher über große Teile vom Ägäischen
Meer >>. Die Ägäis ist ein Nebenmeer vom Mittelmeer. In der Fachsprache sind die Begriffe Thalassokratie und Thalattokratie identisch, von altgriechisch (dorischer Dialekt) θάλασσα
thálassa >> = „Meer“, κράτος
krátos >> = „Herrschaft, Macht“.
Athen
Nach einigen Schwierigkeiten hatte es Minos geschafft,
Athen >> zu unterwerfen. Die Athener waren sehr wehrhaft und es war nicht ganz einfach, Athen zu unterwerfen. Nachdem Minos Athen unterworfen hatte, mussten die Athener alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta schicken. Auf Kreta wurden diese Jünglinge und Jungfrauen dem Minotauros geopfert. Schließlich gelang es dem Theseus aus Athen, den Minotauros zu töten.
Talos
Der Riese
Talos >> Mythos, wird im Zusammenhang mit Minos auf Kreta erzählt.
Tod
Recherchieren lässt sich, dass Minos auf Sizilien seinen irdischen Tod fand (siehe auch
Kokalos >>). Diese Angelegenheit hat eine lange Vorgeschichte, bei der
Daidalos / Dädalos / Dädalus >> eine zentrale Rolle spielt.
Totenrichter
Nach seinem Tod, wurde Minos von
Hades >> zum Richter in der Totenwelt ernannt. In der Totenwelt erhielt Minos als Richter ein goldenes Zepter. Was ist die Aufgabe von Totenrichtern? Totenrichter müssen entscheiden, ob Tote in die gewöhnliche Totenwelt kommen oder eine Etage tiefer, in den
Tartaros >>.
Quellen
Zweifelsfrei ist Minos eine der ganz besonders berühmten Gestalten der griechischen Mythologie. Es gibt deshalb unzählige Quellen, die über Minos berichten. Einige Beispiele:
Diodor 4,60,3 (gemäß Diodor gab es zwei Könige von Kreta mit dem Namen Minos. Den einen Minos datiert Diodor auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung. Den anderen Minos datiert Diodor auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts vor unserer
Zeit >>)
Homer >>, Ilias 13,451–452; Homer, Odyssee 11,568–571; 19,180–181; Pherekydes in einem Scholion zu Apollonios von
Rhodos >> 3,1082
Bibliotheke des Apollodor >> 3,1,1
Literatur
Johannes Hugo Helbig: Minos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2993–3004
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
Karl Ernst Georges; Heinrich Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Band 2. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918, Minos, Sp. 931–932
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