Sarpedon (griechische Mythologie)
Sohn des Zeus und der Europa
Rätsel: Extrem hohes Alter
Sarpedon (altgriechisch Σαρπηδών Sarpēdṓn) in der griechischen Mythologie ist eine durchaus wichtige Figur. Sarpedon gibt jedoch Rätsel auf, weil er gleichzeitig in unterschiedlichen Epochen auftaucht.
Einmal taucht Sarpedon in der Epoche minoische Kultur auf, die auf
Kreta >> spielt und Sarpedon taucht auch als Heerführer im
trojanischen Krieg >> auf. Das Rätsel des Sarpedon gilt als ungelöst.
Eltern
Wie erwähnt, ist Sarpedon ein ungelöstes Rätsel in der griechischen Mythologie. Durchgesetzt hat sich die Sichtweise, dass
Zeus >> der Vater des Sarpedon ist. Dieser Sichtweise folgend, heißt die Mutter des Sarpedon
Europa >>. Wie alt wurde Sarpedon? Das Rätsel des Sarpedon wird so erklärt, dass Zeus dem Sarpedon eine Lebenserwartung von 3 Menschenaltern geschenkt hat. Es heißt, dass der biblische Methusalem 969 Jahre alt wurde. Es erscheint demnach durchaus realistisch, dass Sarpedon knapp 300 Jahre alt wurde.
Geschwister
Bleiben wir bei der Annahme, dass Zeus und Europa die Eltern des Sarpedon sind, gelten
Minos >> und überdies
Rhadamanthys >> als Brüder des Sarpedon. Minos wurde König auf Kreta in der minoischen Zeit. Gleichzeitig wollte auch Sarpedon König auf Kreta werden. Er unterlag jedoch seinem Bruder Minos und wurde danach ein König in
Lykien >>.
Tod
Als Heerführer im trojanischen Krieg, hat Sarpedon auf der Seite der Trojaner gekämpft. Sarpedon wurde im Krieg von Patroklos getötet (Freund oder Vetter des
Achilleus >>). Patroklos wurde von
Hektor >> getötet, woraufhin Achilleus Hektor tötete. Überliefert wird, dass Zeus den Tod von seinem Sohn Sarpedon verhindern wollte. Zeus durfte jedoch nicht eingreifen, weil er dadurch die von den
Moiren >> festgelegte Ordnung zerstört hätte. Zeus beauftragte die Götter
Thanatos >> (sanfter Tod) und
Hypnos >> (Schlaf), die Leiche des Sarpedon nach Lykien zu überführen. Daraufhin wurde Sarpedon in Lykien bestattet.
Quellen
Homer >>, Ilias 6,196–199; 16,419–683
Bibliotheke des Apollodor >> 3,1,1; 3,1,2
Herodot, Historien >> 1,173,2–3
Diodor 5,79,3
Hyginus Mythographus, Fabulae 106
Vergil,
Aeneis >> 9,696
Literatur
René Nünlist: Sarpedon. In: Brill’s New Pauly. Band 12, Leiden 2008, Sp. 1002
Dietrich von Bothmer: Sarpedon. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 696–700
Otto Immisch: Sarpedon. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 403–411
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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