Akrisios
Griechische Mythologie: König von Argos (Peloponnes)
Vater der Danaë (-> Perseus)
Akrisios (altgriechisch Ἀκρίσιος Akrísios; lateinisch Acrisius) ist in der griechischen Mythologie ein König von Argos, einer Stadt, benannt nach
König Argos >>.
Die Stadt Argos befindet sich heute im Nordosten der
Peloponnes >>.
Gemahlin
Nicht alle Quellen berichten einheitlich, was die Gemahlin des Akrisios betrifft. Eine spannende Fassung nennt
Eurydike >> als Gemahlin des Akrisios - und diese Eurydike ist die Schwester des
Amyklas >> und Tochter des
Lakedaimon >>.
Tochter
Jetzt wird die Geschichte des Akrisios spannend: Es wird eine Tochter des Akrisios mit dem Namen
Danaë >> überliefert - und diese Danaë ist die Mutter vom weltberühmten
Perseus >>. Kurz noch angemerkt: Es werden auch die Eltern des Akrisios überliefert, namentlich
Abas >> und die
Aglaia >>. Ein Zwillingsbruder des Akrisios wird mit dem Namen
Proitos >> genannt. Es wird von weiteren Geschwistern des Akrisios berichtet, beispielsweise ein Bruder mit dem Namen
Kanethos >> und ein weiterer mit dem Namen
Chalkodon >>.
Nackte Panik
Das Wort Panik leitet sich ab vom
Hirtengott Pan >> - und es ist so, dass es Akrisios mit nackter Panik zu tun bekam. Warum? Es ist nämlich so, dass Akrisios nur eine Tochter hatte. Wie bereits erwähnt, mit dem Namen Danaë. Sehr gerne hätte Akrisios auch einen Sohn gehabt - und zwar als Thronfolger. Nun befragte Akrisios ein Orakel (das
Orakel von Delphi >> ist das berühmteste Orakel) dazu. Es folgte eine sehr düstere Weissagung: Akrisios würde nämlich überhaupt keinen Sohn haben, sondern seinen Tod durch seinen Enkel finden. Es ist kein Wunder, dass es Akrisios nun mit der nackten Panik zu tun bekam. Seine Tochter Danaë durfte auf keinen Fall einen Sohn zur Welt bringen!
Tochter Danaë eingesperrt
In seiner Panik sperrte Akrisios seine Tochter Danaë ein, damit sie auf keinen Fall geschwängert werden kann. Er sperrte Danaë zusammen mit ihrer Amme ein. Wahrscheinlich wurde Danaë in ein unterirdisches bronzenes Gemach (Kellergewölbe) eingesperrt und dieses Gemach wurde von hundeartigen Bestien bewacht. Kein Mann konnte Danaë aufsuchen und schwängern. Akrisios fühlte sich nun sicher - hatte jedoch seine Rechnung ohne
Zeus >> gemacht. Zeus nämlich erkannte die Schönheit der Danaë und wurde geil auf sie. In seiner Geilheit verwandelte sich Zeus nun in einen Goldregen, der durch das Dach vom Gemach der Danaë tröpfelte. Dieser Goldregen (Zeus also selber) befruchtete Danaë - und sie wurde schwanger! Und zwar trug Danaë nun den weltberühmten Perseus in sich! Es ist schon klar, dass Perseus als Sohn des Zeus als Halbgott bzw. Heros zu betrachten ist. Wann bemerkte Akrisios, dass seine Tochter Danaë schwanger ist? Möglicherweise erst, als alles zu spät war und Danaë Perseus bereits geboren hatte. Was nun?
Akrisios setzte Danaë und Perseus aus - auf dass sie bitte sterben mögen. Akrisios legte Perseus und Danaë in eine Kiste (Arche) und warf sie ins
Meer >>. Zeus bat seinen Bruder
Poseidon >>, Danaë und Perseus beizustehen. Auf diese Weise wurden sie gerettet und von einem Fischer mit dem Namen
Diktys >> behütet bzw. Perseus konnte erwachsen werden.
Tod
Es ist schon klar, wie die Weissagung lautete: Akrisios würde von seinem Enkel - also Perseus - getötet. Hat sich das Orakel geirrt oder erfüllte sich die Weissagung? Der Heros Perseus erlebte viele Abenteuer (Enthauptung der
Medusa >>, Rettung der
Andromeda >> vor dem Meeresungeheuer
Keto >> und so weiter und so fort) - und es vergingen somit sehr viele Jahre. Doch eines Tages kehrte Perseus zurück nach Argos, dem Königreich von seinem Vater Akrisios. Nun wird es bitter: Es wurden nämlich Wettkämpfe ausgetragen und es gab auch die Disziplin Diskus-Werfen. Perseus war jetzt an der Reihe und warf den Diskus. Dieser Diskus traf Akrisios und tötete ihn. Es war überhaupt keine Absicht von Perseus - jedoch die Weissagung hatte sich erfüllt.
Chronologie
Datiert wird die Amtszeit des Akrisios auf das 14. Jahrhundert vor unserer
Zeit >> (fiktive Chronologie).
Quellen
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 2,16,1–3; 2,23,7; 2,25,7; 3,13,8; 10,5,11
Bibliotheke des Apollodor >> 2,24–26; 2,34–35; 2,47–48; 3,116
Herodot, Historien >> 6,53–54
Hesiod >>, Ehoien 129,2–17; 135,b; 135,2
Ovid >>, Metamorphosen 4,607–616
Strabon, Geographica 420; 487
Vergil, Catalepton 9,33;
Aeneis >> 7,372
Literatur
Johannes Toepffer: Akrisios. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 1196
Wilhelm Heinrich Roscher: Akrisios. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 213
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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