Theano (griechische Mythologie)
Gemahlin des Antenor
Theano (altgriechisch Θεανώ Theanṓ) ist in der griechischen Mythologie (
Homers Ilias >> 6,298–300; 11,223–224) eine Tochter des thrakischen Königs
Kisses >> (auch Kisseus) und der Telecleia. Beschrieben wird Telecleia als Tochter des
Ilos >>. Bedeutsam ist Theano im Rahmen vom Sagenkreis
Krieg um Troja >>.
Erzählung
Der Gemahl der Theano heißt
Antenor >>. Es wird von einigen Söhnen des Antenor und der Theano erzählt, beispielsweise
Agenor >> und auch
Iphidamas >>. Es steht so geschrieben, dass Theano die trojanische Priesterin der
Athene >> war. Athene ist eine jungfräuliche Göttin, ihre Priesterinnen dürfen hingegen anscheinend Sex haben. Die Dienerinnen / Priesterinnen der
Artemis >> müssen zwingend keusch bleiben.
Zwischenfrage: Gelingt es den Dienerinnen (speziell Halbgöttinnen) der Artemis stets, tatsächlich auch keusch zu bleiben? Nein! Immer wieder passieren da schreckliche / grausame Dinge, siehe als Beispiel
Kallisto >>. In ihrer Eigenschaft als Athenepriesterin hatte Theano vor dem Kriegsausbruch die Gesandtschaft der Griechen empfangen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Antenor beschützte Theano die griechische Gesandtschaft vor den aufgebrachten Söhnen des
Priamos >>.
Antenor und Theano wollten den Krieg verhindern und verhandelten darüber mit der Gesandtschaft der Griechen. Die Forderung der Griechen war eindeutig: Herausgabe der
Helena >>! Es war nicht möglich, diese Forderung zu erfüllen - und in der Folge brach der Krieg um Troja aus.
Athene selber kämpfte auf der Seite der Griechen gegen Troja. Es erscheint manchmal unklar, weshalb das Haus des Antenor und der Theano beim Niedergang Trojas verschont blieb. Vielleicht lag es daran, dass Theano die trojanische Athenepriesterin war. Das Haus des Antenor und der Theano war mit einem Pantherfell gekennzeichnet.
Agamemnon >> hatte angewiesen, dieses Haus zu verschonen.
Theano und Antenor überlebten den Krieg und zogen los. Nur wohin? Gemäß dem Epos
Aeneas >> des römischen Dichters Vergil (Aeneas 1,242–249; 7,320; 10,703–705) zogen sie in Richtung
Italien >> und landeten in der Po-Ebene. Dort gründeten sie die Stadt Patavium (Padua). Antenor ist in der römischen Mythologie deshalb ein Heros (Stadtgründer).
Weitere Quellen
Servius, commentarius in Vergilii Aeneida 1,242
Pindar, Pythien 5,82–88
Bakchylides 15
Pausanias >> 10,27,3
Literatur
Katharina Waldner: Theano. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 253
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