Makedon (griechische Mythologie)
Heros der Makedonen + Makedonien
Makedon (altgriechisch Μακεδών Makedṓn) ist der namensgebende Held von Makedonien und der Makedonen in der griechischen Mythologie.
Makedonien ist eine sehr bedeutsame Region. Makedonien oder Mazedonien (altgriechisch Μακεδονία Makedonía; mazedonisch und serbisch Македонија Makedonija; bulgarisch Македония Makedonija; türkisch Makedonya; albanisch Maqedoni/-a) ist ein geographisches und historisches Gebiet auf der südlichen Balkanhalbinsel. Heute umfasst das Gebiet die Region Makedonien in Nord-Griechenland, die Republik Nordmazedonien sowie die Oblast Blagoewgrad in Südwest-Bulgarien. Weitere kleinere Teile gehören zu Süd-Kosovo, Süd-Serbien und Südost-Albanien.
Erzählung
Den Quellen lässt sich nicht entnehmen, wer nun wirklich die Eltern des Makedon sind bzw. waren. Skymnos von
Chios >> (altgriechisch Σκύμνος) wird als griechischer Geograph überliefert, vermutlich identisch mit dem 185/84 v. Chr. in
Delphi >> als Proxenos geehrten Sohn des Apelles. Er war Verfasser einer Periegesis („Erdbeschreibung“, altgriechisch Περιήγησις) in (mindestens) 16 Büchern, die bis auf Fragmente heute verloren ist. Gemäß diesem Skymnos von Chios war Makedon "erdgeboren" und somit elternlos (altgriechisch γηγενής gēgenḗs -> deutsch = erdgeboren).
Es gibt viele weitere Quellen, was Makedon und seine Elternschaft betrifft. Nach Hesiod beispielsweise ist Makedon der Sohn einer Tochter des
Deukalion >> mit dem Namen Thyia und des
Zeus >>.
Sohn
Es ist von mindestens einem Sohn des Makedon die Rede. Der Name
Beres >> lässt sich diesbezüglich den Quellen entnehmen. Beres gilt als Gründer der Stadt Beres. Heute gibt es eine Stadt mit dem Namen Veria. Veria könnte identisch sein mit der mythologischen Stadt Beres. Veria (altgriechisch Βέροια, bulgarisch und mazedonisch Бер Ber, türkisch Karaferya, im biblischen Zusammenhang verwendeter deutscher Name Beröa) ist eine Stadt und zugleich eine Gemeinde in der nordgriechischen Region Zentralmakedonien.
Ägypten gemäß Diodor
Klar ist, dass Makedon als Namensgeber von Makedonien und der Makedonen eine sehr bedeutsame Figur ist. Was die Elternschaft des Makedon betrifft, gelangen wir gemäß Diodor sogar nach Ägypten. Diodor (altgriechisch Διόδωρος ὁ Σικελιώτης Diódōros ho Sikeliṓtēs, latinisiert Diodorus Siculus ‚Diodor von Sizilien‘) wird als antiker griechischer Geschichtsschreiber des späten Hellenismus überliefert. Datiert wird Diodor auf die 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung.
Der ägyptische Gott des Jenseits und der Wiedergeburt (siehe auch
Phönix / Phoenix / Phoínix >>) heißt Osiris. Gemäß Diodor war Makedon ein Sohn des Osiris und Bruder des Anubis.
Anubis ist der ägyptische Gott der Bestattungsriten und Mumifizierung. Osiris soll Makedon demnach in Makedonien als Herrscher zurückgelassen haben. Bildlich wird Makedon mit Hunden / Wölfen assoziiert. Anubis trägt ein Hundefell, der Oberkörper des Makedon wird als Gestalt von einem Wolf beschrieben. Mythologisch wurde
Lykaon >> von Zeus in einen Wolf verwandelt. Manche Autoren sehen daher auch einen Zusammenhang zwischen Makedon und Lykaon. Lykaon und Makedon bilden die Grundlage für die Mythen über Werwölfe, siehe auch
Lamien >> -> Wrykólakas.
Es gibt eine Filmreihe mit dem Titel "Underworld." Dort befinden sich Werwölfe im Kampf gegen Vampire. Die Werwölfe werden in dieser Filmreihe "Lykaner" bezeichnet, abgeleitet von Lykaon.
Filmreihe Underworld, siehe Wikipedia >>Die Verwandlung eines Menschen in einen Werwolf wird Lykanthropie bezeichnet, ebenfalls abgeleitet von Lykaon aus der griechischen Mythologie.
Möglicherweise müsste ich Makedon in die Rubrik Götter in diesem Forum einstellen. Ich habe mich jedoch für die Rubrik (namensgebende)
Heroen >> entschieden. Die Griechen sollen einen Gott mit dem Namen Ophois verehrt haben. Dieser Ophois wird mit dem ägyptischen Gott Wepwawet gleichgesetzt. Upuaut, auch Wepwawet, Wep-wawet oder Ophois genannt, deutsch: "Öffner der Wege" wurde als ägyptischer Kriegs- und Totengott verehrt. Mit diesem Gott Wepwawet könnte Makedon gemeint sein.
Erster König
Pausanias erzählt, dass
Karanos >> der erste König von Makedonien war.
Quellen
Johannes Tzetzes, Chiliades 4,338
Diodor 1,18,20
Bibliotheke des Apollodor >> 3,8,1
Stephanos von
Byzanz >> s. v. Βέρης, Ἀντιτανία, Εὐρωπός, Ὠρωπός
Hesiod >>, Frauenkatalog Fragment 3 bei Constantinus Porphyrogennetos, De thematibus 2,48B
Pausanias >> 6,21,11
Makedonien ist historisch sehr bedeutsam und es gibt viel mehr antike Quellen, die über Makedon erzählen.
Literatur
Alexandra Frey: Makedon 1–4. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 726
Samson Eitrem: Makedon. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIV,1, Stuttgart 1928, Sp. 636
Heinrich Wilhelm Stoll: Makedon. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2291
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