Lamien
Griechische Mythologie
Daimonas mit ständiger Gier nach Blut
Die
Lamien sind dämonische
Bestien in der griechischen Mythologie.
Vampire und Lamien ähneln sich. Das Wort Lamien wird auf
Lamia >> aus der griechischen Mythologie zurückgeführt. Bedeuten könnte das Wort Lamie "Rachen / Kehle" (altgriechisch λάμιες = lämós) oder "zerfleischen / zerreißen" (arabisch = lahama).
Erzählung
Bis heute gibt es in Griechenland den Volksglauben der Lamien. Es gibt weitere Namen für die Lamien: Empusen, Mormolycien und Striges. Lamien sind ständig gierig auf
Blut (siehe auch Vampire). Sie zeigen sich in der Gestalt von wunderschönen Frauen und verführen junge Männer. Sobald sich ein junger Mann im Liebesrausch befindet, saugt die Lamie ihm sein Blut aus. Warum fallen junge Männer ständig auf Lamien herein? Wenn es eine Lamie (in ihrer Gier nach Blut) auf einen jungen Mann abgesehen hat, zeigt sie sich ihm in betörender Schönheit (will heißen: Eine Lamie zeigt sich nicht nur wunderschön, sondern BETÖREND schön! Deshalb haben junge Männer kaum eine Chance, einer Lamie zu entkommen). Junge Männer stehen enorm unter Druck. Taucht eine Lamie auf, so ist ein junger Mann nahezu sicher dem Tode geweiht.
Unterschied zwischen Vampir und Lamie
Ein Vampir WAR (ursprünglich) ein Mensch und führt (als Vampir) ein Zwischendasein zwischen Tod und Leben. Dieses Zwischendasein von Vampiren kann lange dauern. Vampire können locker 500 Jahre alt werden. Man kann beispielsweise davon ausgehen, dass Graf Dracula noch heute lebt (ca. 450 Jahre alt dürfte der König der Vampire heute sein). Hingegen sind griechische Lamien dämonische Bestien. Lamien werden als dämonische Wesen deutlich älter als Vampire. Es gibt sogar Lamien, die gänzlich unsterblich sind. Bei den gänzlich unsterblichen Lamien handelt es sich um Königinnen, die sich im Rahmen ihrer Reviere in der ganzen Welt ausgebreitet haben (zumindest gemäß mehrerer Filme / Romane).
neuzeitlicher Vampirglaube
Wie beschrieben, gibt es einen großen Unterschied zwischen den Vampiren der Neuzeit und den mythologischen Lamien. Es ist daher unklar, ob der Lamien Mythos im Zusammenhang mit dem Vampirglauben der Neuzeit steht. Es gibt einen speziellen griechischen Vampirglauben aus der Neuzeit. Dieser griechische Vampir wird Wrykólakas (griechisch βρυκόλακας) bezeichnet. Der Vampir Wrykólakas basiert auf der christlich orthodoxen Lehre und nicht auf der griechischen Mythologie. Es heißt, dass der Wrykólakas Vampir ursprünglich ein slawischer Werwolf war. Werwölfe, siehe auch
Lykaon >> und weiterhin
Makedon >>. Wie wird man zum griechischen Vampir Wrykólakas der Neuzeit? Frevelhafter Lebenswandel, Exkommunikation, der Abfall vom orthodoxen Glauben, die Bestattung in ungeweihter Erde und der Verzehr von Fleisch eines durch einen Werwolf getöteten Schafes führen dazu, dass ein Mensch nach seinem Tod zum Wrykólakas Vampir wird. Die allgemeine Lehrmeinung lautet so, dass der griechische Wrykólakas Vampir nicht im Kontext mit den dämonischen Lamien steht. Blut ist jedoch immer im Spiel. Blut ist übrigens in allen Mythologien und Religionen extrem bedeutsam. Warum? Darüber ließe sich viel spekulieren spekulieren.
Romane / Filme
In Romanen und
Filmen >> tauchen die griechischen Lamien häufig auf.
Literatur
Bernhard Schmidt: Das Volksleben der Neugriechen und das hellenische Alterthum. Leipzig 1871
John Cuthbert Lawson: Modern Greek Folklore and Ancient Greek Religion. London 1910
Peter M. Kreuter: Der Vampirglaube in Südosteuropa. Weidler, Berlin 2001, ISBN 978-3-89693-709-4 (grundlegend über Vampire)
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