Sphinx (griechische Mythologie)
Stellte ihr berühmtes Rätsel
Ist die Sphinx aus der griechischen Mythologie in der Rubrik
Götter und Dämonen >> korrekt eingeordnet? Richtig aufgehoben wäre der Beitrag über die Sphinx ebenfalls in der Kategorie
Ungeheuer >>.

Meist wird die Sphinx als Gott / Dämon geschildert. Der Dämon Sphinx hatte die Aufgabe, Unheil und Zerstörung anzurichten. Die Sphinx hatte Freude daran, Menschen zu erwürgen und aufzufressen. Das Wort Sphinx: Altgriechisch Σφίγξ Sphínx = deutsch -> Würgerin. Ebenfalls altgriechisch: Sphíngo -> σφίγγω; Infinitiv σφίγγειν sphíngein = deutsch -> (mittels Zauber) erwürgen bzw. festbinden. Hesiod nennt den Namen Phix (altgriechisch Φίξ Phíx).
Anmerkung: Die griechische Sphinx ist eine Gestalt weiblicher Natur und der korrekte Ausdruck ist deshalb Daimona = weiblicher Dämon, wobei mit Daimon ein männlicher Dämon gemeint ist.
Eltern
Echidna >> (göttliches Ungeheuer, giert ständig nach Blut) ist die Mutter der Sphinx.
Orthos >> ist der Vater der Sphinx (Genealogie nach Hesiod, Theogonie).
Geschwister
Gehen wir von Hesiods Theogonie aus, so hatte die griechische Sphinx einige Geschwister:
Nemeischer Löwe >>Hydra >>Kerberos >>Chimaira >>Phaia >>Wirkungsstätte
Wo war die Sphinx tätig? Westlich von Theben befindet sich der Berg Sphingion (Theben wurde einst von
Kadmos >> als Stadt Kadmeia gegründet). Der Berg Sphingion wird heute Fagas und auch Sphinx bezeichnet. Dort saß die Sphinx auf einem Felsen und stellte vorbeikommenden Reisenden ihr Rätsel.
Rätsel
Wie lautete das Rätsel der Sphinx? Zitiert wird das Rätsel der Sphinx folgendermaßen:
"Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien?"
In griechischer Sprache wird das Rätsel der Sphinx folgendermaßen zitiert:
"τί ἐστιν ὃ μίαν ἔχον φωνὴν τετράπουν καὶ δίπουν καὶ τρίπουν γίνεται;." So in die deutsche Sprache übersetzt, lautet das Rätsel der Sphinx:
"Was ist es, das mit einer Stimme begabt, bald vierbeinig, zweibeinig und dreibeinig wird?"
Ein scheinbar unlösbares Rätsel - und tatsächlich sind alle Reisenden an diesem Rätsel gescheitert. In der Folge sind unzählige Menschen von der Sphinx erwürgt und aufgefressen worden.
Tod
Ist es einem Leser gelungen, dieses Rätsel der Sphinx selber zu lösen?
Zum Glück für Theben, gab es Ödipus (Sohn des
Laios >>, aufgezogen von
Merope >> und ihrem Gemahl
Polybos >>). Ödipus ging nämlich an die Stelle, wo die Sphinx lauerte (nicht ohne Grund). Natürlich stellte die Sphinx auch dem Ödipus ihr Rätsel.
Ödipus dachte nach....
Am Morgen auf auf vier Füßen? Könnte das ein krabbelndes Baby sein? Am Mittag auf zwei Füßen? Könnte das ein Erwachsener sein? Am Abend auf drei Füßen? Könnte das ein Opa am Krückstock sein?
Ödipus dachte intensiv nach. Eine falsche Antwort würde unweigerlich zum Tod führen.
Schließlich antworte Ödipus der Sphinx: Mensch!
Diese Antwort war korrekt. Daraufhin stürzte sich die Sphinx vom Felsen in den Tod und Theben war von diesem schrecklichen Spuk befreit.
Die ägyptische SphinxDie griechische Sphinx ist durchaus weltberühmt, die berühmteste Sphinx ist die Sphinx von Gizeh. Prinzipiell wird jede Sphinx als Mischwesen beschrieben. In der ägyptischen Version wird eine Sphinx meist als Statue von einem Löwen gedacht, ausgestattet mit einem Menschenkopf. Die Darstellungen der griechischen Sphinx zeigen häufig einen geflügelten Löwen mit dem Kopf einer Frau. Ein Schlangenschwanz wird der griechischen Sphinx ebenfalls häufig zugeordnet.
Männlich oder weiblich?Der Plural von Sphinx lautet Sphinxe oder Sphingen. Es gibt in einigen Mythologien diese Sphinxe oder Sphingen. Die griechische Sphinx wird eindeutig als "Würgerin" - also weiblich überliefert. Sphinxe oder Sphingen können auch männlich sein. Es gibt Sphingen / Sphinxe von Königen (männlich) und von Königinnen / Prinzessinnen (weiblich).
Ödipus-Mythos: Dokumentation
Was die Sphinx betrifft, erscheint Ödipus als Held und Befreier Thebens. In der folgenden Dokumentation erscheint Ödipus als tragische Figur:
Ödipus, ein tragischer Held >>Quellen
Hesiod >>, Theogonie 326; 327
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 9,26,3–4
Literatur
Günter Helmes, Søren Eberhardt: Antikenrezeption und Geschlechterdifferenz. Sphingen bei Helene Böhlau, Else Lasker-Schüler, Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke. In: Helmut Scheuer, Michael Grisko (Hrsg.): Liebe, Lust und Leid. Zur Gefühlskultur um 1900. Kassel University Press, Kassel 1999, ISBN 978-3-933146-11-3, S. 258–283
Gebhardt, Harald und Ludwig, Mario: Von Drachen, Yetis und Vampiren. Fabeltieren auf der Spur. BLV, München 2005, ISBN 3-405-16679-9
Erich Bethe: Thebanische Heldenlieder. Untersuchungen über die Epen des thebanisch-argivischen Sagenkreises. Hirzel, Leipzig 1891, S. 19–22
Otto Höfer: Phix. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2376
Johannes Ilberg: Sphinx. Die Sphinx in der griechischen Sage. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 1363–1408
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