Prometheus (griechische Mythologie)
Vater der Menschheit (Titan)
Wer ist Prometheus (altgriechisch Προμηθεύς Promētheús = deutsch -> ‚der Vorausdenkende‘, ‚der Vorbedenker‘; Betonung lateinisch und deutsch Prométheus) in der griechischen Mythologie?
Prometheus wird als Vater der Menschen dargestellt.
Zeus >> hingegen, wird häufig als Menschenhasser charakterisiert. Zeus versuchte mehrfach, die Menschen auszulöschen. Die
Büchse der Pandora >> und die deukalionische Flut (siehe
Deukalion >> - Sohn des Prometheus - und
Sintflut >>) sind Beispiele dafür, dass Zeus die Menschheit hasst.
Prometheus wird in den Schilderungen des Aischylos als Freund der Menschen beschrieben. Wie genau Prometheus den Menschen erschaffen hat, wird unter
Zagreus >> erklärt. Das Wort Prometheus wird mit Voraussicht assoziiert. Prometheus ist der im Voraus denkende Titan. In den Krieg um die Weltherrschaft (Titanomachie) hat sich Prometheus nicht eingemischt. Ich weiß nicht, ob Aischylos die Schmähung des Zeus überlebt hat. Beschrieben wird Aischylos als ältester der drei großen Dichter der griechischen
Trägödie >> (die beiden anderen großen Dichter der Trägödie heißen Sophokles und Euripides). Datiert wird Aischylos auf * 525 v. Chr. in
Eleusis >>, Attika; † 456 v. Chr. in Gela, Sizilien.
Die Todesursache des Aischylos ist unklar. Möglicherweise wurde er von Zeus mittels Blitz getötet. Für gewöhnlich enden Schmähungen gegen Zeus (von Sterblichen begangen) mit dem Tod.
Johann Wolfgang von Goethe
Es gibt ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, dass sich auf Prometheus und die Schöpfung des Menschen bezieht. Zitat:
"Bedecke deinen Himmel, Zeus,
mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
der Disteln köpft,
an Eichen dich und Bergeshöh'n!
Musst mir meine Erde
doch lassen steh'n,
und meine Hütte,
die du nicht gebaut,
und meinen Herd,
um dessen Glut
du mich beneidest.
Ich kenne nichts Ärmeres
unter der Sonn' als euch Götter!
Ihr nähret kümmerlich
von Opfersteuern
und Gebetshauch
eure Majestät
und darbtet, wären
nicht Kinder und Bettler
hoffnungsvolle Toren.
Da ich ein Kind war,
nicht wusste, wo aus, wo ein,
kehrt' ich mein verirrtes Auge
zur Sonne, als wenn drüber wär
ein Ohr zu hören meine Klage,
ein Herz wie meins,
sich des Bedrängten zu erbarmen.
Wer half mir,
wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
betrogen, Rettungsdank,
dem Schlafenden dadroben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert,
je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet,
je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet,
die allmächtige Zeit
und das ewige Schicksal,
meine Herren und deine?
Wähntest du etwa,
ich sollte das Leben hassen,
in Wüsten fliehn,
weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?
Hier sitz' ich, forme Menschen,
nach meinem Bilde,
ein Geschlecht, das mir gleich sei,
zu leiden, weinen,
genießen und zu freuen sich -
und dein nicht zu achten,
wie ich!"
Goethe lässt Zeus und die übrigen Götter in seinem Gedicht Prometheus nicht gut aussehen (ich sehe einen konkreten Bezug auf Aischylos -> roter Faden). Viele Mythen in der griechischen Mythologie werden konträr gedeutet. Der Prometheus Mythos wird höchst unterschiedlich geschildert und interpretiert.
Können sich die Menschen dem Zorn des Zeus entziehen?
Solange sich die Menschen als Sklaven dem Zeus bedingungslos unterwerfen, lässt er die Kinder des Prometheus auf der Erde weitgehend in Ruhe. Sobald jedoch die Menschheit aufhört, sich dem Zeus zu unterwerfen, wird es sehr ungemütlich. Prometheus hat keine Chance, seine Menschheit vor einem zornigen Zeus zu beschützen.
Eltern
Titan
Iapetos >> und die Okeanide
Asia >> sind die Eltern des Prometheus.
Harte BestrafungPrometheus hat Zeus mehrfach wütend gemacht. Schließlich wurde Prometheus von Zeus hart bestraft bzw. verurteilt (das Fass lief an dem Punkt über, wo Prometheus den Menschen - gegen den ausdrücklichen Willen des Zeus - das Feuer übergab). Der Richtspruch des Zeus lautete, dass Prometheus auf ewig an den Kaukausus geschmiedet wird. Wer vollstreckte diesen Richtspruch des Zeus? Dies waren
Bia >> und ihr Bruder
Kratos >>.
Aithon
Dort kam jede Nacht
Aithon >> und hat an der Leber von Prometheus gefressen. Danach wuchs die Leber wieder nach und diese Tortur ging von vorne los. Diese
Hölle >> erlitt Prometheus sehr lange. Schließlich erlöste
Herakles >> Prometheus von dieser Qual, indem er Aithon mit einem Pfeil erlegte. Zeus begnadigte Prometheus daraufhin.
Feuerbringer
Prometheus brachte den Menschen das Feuer und trägt daher auch das Attribut Feuerbringer. Wahrscheinlich hat Prometheus dem
Hephaistos >> das Feuer gestohlen.
DeukalionWie bereits erwähnt, ist Deukalion ein ausgesprochen bedeutsamer Sohn des Prometheus. Es gibt in der griechischen Mythologie einen weiteren bedeutsamen
Deukalion >>, Sohn des
Minos >>.
Prometheus könnte der Vater der
Aidos >> sein. Als Zwillingsbruder des Prometheus wird
Epimetheus >> überliefert. Ein weiterer Bruder des Prometheus wird mit dem Namen
Atlas >> überliefert. Epimetheus und Pandora werden als Eltern der
Pyrrha >> überliefert.
Wahrheit und Lüge
Es gibt einige Mythen, in denen Prometheus eine der Hauptrollen spielt. Interessant ist eine Fabel über die Wahrheit (
Aletheia >>) und die Lüge (von
Dolos >> erschaffen). In dieser Fabel ist Dolos ein Lehrling des Prometheus. Der Prometheus Mythos ist extrem umfangreich. Daher als Ergänzung, Prometheus in der Erzählung.
Michael KöhlmeierMichael Köhlmeier referiert im Video über Prometheus:
Michael Köhlmeier erzählt sehr spannend über Prometheus >>Quellen
Hesiod, Theogonie >> 507–616; Werke und Tage 42–105 (Hesiod berichtet häufiger über Prometheus)
Aischylos, der gefesselte Prometheus
Bibliotheke des Apollodor >> 1,2,3; 1,7,2
Apollonios von
Rhodos >>, Argonautika 3,843–866; 3,1246–1258, siehe dazu Gyburg Radke: Die Kindheit des Mythos. München 2007, S. 117–124
Diodor 1,19,1–4; 5,67,2
Platon >>, Protagoras 320c–322d
Es gibt viel mehr Quellen der Antike, die über den Super-Titan Prometheus erzählen.
Literatur
DNP-Gruppe Kiel: Prometheus. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0, Sp. 402–406
Elisabeth Frenzel, Sybille Grammetbauer: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte (= Kröners Taschenausgabe. Band 300). 10., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-30010-9, S. 761–767
Hans-Karl Lücke, Susanne Lücke: Antike Mythologie. Ein Handbuch. Marix, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-046-3, S. 673–691
Jeder sollte bemerkt haben, dass die Prometheus-Geschichte extrem komplex ist. Deshalb gibt es Literatur über Prometheus ohne Ende.
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