Hesperiden
Griechische Mythologie
Goldene Äpfel an die Götter verteilen
Die
Hesperiden (altgriechisch Ἑσπερίδες, Hesperídes) sind
Nymphen >> (Halbgöttinnen) in der griechischen Mythologie.
Das Attribut der Hesperiden lautet "die hellsingenden Töchter." Es wird von einem wunderschönen Garten erzählt - und dort halten sich die Hesperiden auf. Ein Wunderbaum mit goldenen Äpfeln befindet sich in diesem Garten. Die Anzahl der Hesperiden erscheint unklar. Die Angaben schwanken je nach Quelle zwischen 3 - 7 Hesperiden.
Eltern
Neben der Anzahl der Hesperiden werden auch die Eltern der Hesperiden unterschiedlich überliefert. Mal ist
Erebos >> der Vater der Hesperiden und
Nyx >> die Mutter. Andere Quellen berichten von
Hesperos >> als Vater der Hesperiden. Titan
Atlas >> taucht ebenfalls als Vater der Hesperiden auf.
Namen
Die Anzahl der Hesperiden schwankt - wie erwähnt - zwischen 3 und 7. Insgesamt lassen sich sechs Namen der Hesperiden recherchieren: Aigle, Arethusa, Erytheia, Hespere, Hesperusa und Hespereia. Mythologisch werden die Hesperiden auch "die afrikanischen Schwestern" bezeichnet. Lokalisiert wird Wunderbaum der Hesperiden irgendwo in Afrika. Wahrscheinlich in Marokko beim Titan Atlas, dem Träger vom Himmelsgewölbe.
Erzählung
Gaia >> ließ den Wunderbaum mit den goldenen Äpfeln wachsen und schenkte ihn der
Hera >>. Dies geschah im Zusammenhang mit den Hochzeitsfeierlichkeiten, als Hera
Zeus >> ehelichte. Die goldenen Äpfel von diesem Wunderbaum schenken den Göttern ewige
Jugend >> (in der nordischen Mythologie ist auch von einem solchen Apfelbaum mit magischen Äpfeln die Rede). In der griechischen Mythologie wird auch ein Kraut mit dem Namen
Ambrosia >> überliefert. Dieses Kraut macht die Götter ambrosisch (unsterblich). Die Hesperiden erhielten Unterstützung vom Drachen
Ladon >>, was die Bewachung der goldenen Äpfel betrifft. Ladon bewachte die goldenen Äpfel, für die Verteilung an die Götter sind die Hesperiden zuständig.
HeraklesHerakles >> musste in 12 Jahren 12 Aufgaben erledigen. Die 11. Aufgabe lautete, dass Herakles die goldenen Äpfel der Hesperiden pflücken muss. Der Aufgabe entsprechend, tötete Herakles den Drachen Ladon, pflückte die goldenen Äpfel der Hesperiden und übergab sie dem König
Eurystheus >> (Auftraggeber des Herakles). Eindeutig überliefert wird, dass Herakles den Drachen Ladon erschlagen hat. Ob Herakles die goldenen Äpfel der Hesperiden selber gepflückt hat, wird unterschiedlich dargestellt. Es heißt auch manchmal, dass Atlas die Äpfel pflückte und Herakles für kurze Zeit die Aufgabe als Träger vom Himmelsgewölbe übernahm.
Was ist mit den goldenen Äpfeln der Hesperiden geschehen? Eurystheus übergab die goldenen Äpfel der Hesperiden an
Athene >>. Athene legte die goldenen Äpfel vom Wunderbaum wieder zurück in den wunderschönen Garten, den Gaia erschaffen hatte.
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 211–215
Apollonios
Rhodos >>, Argonautika 4,1398; 4,1427–1428
Bibliotheke des Apollodor >> 2,5,11,2; 2,5,11,13
Diodor 4,26
Literatur
Der Baum mit den goldenen Früchten ist das Symbol ewiger
Jugend >> oder der Liebe und Fruchtbarkeit. Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike, II, „Hesperiden“. Stuttgart 1967
Konrad Seeliger: Hesperiden. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2594–2603
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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