Dorieus: Sohn des Anaxandridas (Sparta, Agiade)

Dorieus: Sohn des spartanischen Königs Anaxandridas II.

Agiade

Dorieus (altgriechisch Δωριεύς Dōrieús) war ein spartanischer Agiade >>. Der älteste Sohn des Anaxandridas II. >> wird mit dem Namen Kleomenes >> überliefert, dabei handelt es sich um einen Halbbruder des Dorieus. Dorieus war der zweitälteste Sohn des Anaxandridas. Berichtet wird von einem Sohn des Dorieus mit dem Namen Euryanax >>. Es gibt zwei Brüder des Dorieus, nämlich Leonidas >> und weiterhin Kleombrotos >>.

Frust

Nach dem Tod des Anaxandridas bestimmten die Ephoren (5 Beamte, siehe Alkamenes >>) Kleomenes zum König von Sparta >> aus dem Haus der Agiaden. Die Spartaner hätten lieber Dorieus als König gesehen, weil er als tüchtiger galt. Dorieus war über die Entscheidung der Ephoren frustriert.

Für Dorieus war es unerträglich, von Kleomenes regiert zu werden. Mit einer Gefolgschaft verließ Dorieus deshalb Sparta. Dorieus zog mit seiner Gefolgschaft los, ohne vorher den Rat des Orakels eingeholt zu haben (was unüblich war).

Als Dorieus auf Thera >> gelandet war, fragte er nach dem Seeweg nach Libyen >>. Mit seiner Gefolgschaft wollte Dorieus in Libyen spartanische Kolonien gründen, was ihm jedoch nicht gelang. Er wurde von den Maken und Karchedoniern aus Libyen vertrieben. Im Anschluss kehrte er in seine Heimat Lakonien auf der griechischen Halbinsel Peloponnes >> zurück.

Sizilien

Aufgrund einer Weissagung riet Antichares von Eleon dem Dorieus, das Land am Berg Erice >> zu besiedeln. Als Begründung wird eine Sage genannt, derzufolge einst Herakles >> auf Sizilien landete und gegen Eryx gekämpft hat. In dieser Sage tötete Herakles Eryx und so wurde der Besitzanspruch auf das Land gerechtfertigt.

Überdies verkündete auch das Orakel von Delphi >>, dass Dorieus das Land erobern werde. Derart bestärkt, machte sich Dorieus mit einer Gefolgschaft auf den Weg. Auf Sizilien angekommen, gründete Dorieus die Stadt Herakleia. Eine Gestalt mit dem Namen Telys aus Sybaris (antike Stadt am Golf von Tarent >>) plante, gegen die Stadt Kroton (Crotone, siehe Polydoros >>) in den Krieg zu ziehen.

Dorieus half den Krotonern und gemeinsam zogen sie gegen Sybaris und eroberten die Stadt. In Sybaris errichtete Dorieus den Tempel der Athene >> Krathia. Die Krotoner behaupteten später, den Sieg ohne die Unterstützung des Dorieus errungen zu haben (Herodot, Historien 5,45–46)

Die Stadt Herakleia wurde immer größer und die Karthager und Egestaier zogen gegen sie. Die Egestaier hatten ihre Heimat in der antiken Stadt Segesta >> im Nordwesten von Sizilien. In dieser Schlacht fand Dorieus seinen Tod und ebenso fiel der Großteil seines Heeres. Eine Gestalt mit dem Namen Euryleon überlebte und floh mit dem Überbleibsel des Heeres von Dorieus. Die Stadt Herakleia wurde dem Erdboden gleichgemacht.

Warum eroberte Dorieus nicht das ihm gemäß Orakel prophezeite Land? Erklärt wird dies damit, dass Dorieus mit der Bekämpfung von Sybaris auf unerlaubte Weise von seinem Auftrag abgewichen ist.

Quellen

Pausanias >>, Reisen in Griechenland 3,3,9–10; 3,4,7; 3,16,4–5

Diodor, Bibliotheke historike 4,23,3

Herodot, Historien >> 5,41; 9,10; 5,42–43; 5,45–48

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