Kleomenes I
Sohn des Anaxandridas II
König von Sparta (Agiade)
Kleomenes I. (altgriechisch Κλεομένης Kleoménēs) ist ein Sohn des
Anaxandridas II. >> und dessen zweiten Frau. Nach Anaxandridas wurde Kleomenes König von
Sparta >> aus dem Geschlecht der
Agiaden >>. Es gibt drei Halbbrüder des Kleomenes:
Dorieus >>Kleombrotos >>Leonidas >>Eine Tochter des Kleomenes mit dem Namen
Gorgo >> wird genannt. Gorgo wurde durch Leonidas die Mutter des
Pleistarchos >>.
Krieg gegen Athen
Im Jahr 510 vor unserer Zeitrechnung leitete Kleomenes den Krieg der Spartaner gegen
Attika >>. Das Tyrannen-Geschlecht der Peisistratiden herrschte in
Athen >>. Aufgefordert wurde Kleomenes vom
Orakel von Delphi >>, die Peisistratiden zu vertreiben. Nach der Vertreibung der Peisistratiden führte der Politiker und Staatsmann Kleisthenes Reformen durch. Diese Reformen sagten den Spartanern nicht zu, sodass Kleomenes erneut in Athen einrückte. Kleisthenes und 700 weitere Familien wurden aus Athen vertrieben. Danach setzte Kleomenes den athenischen Politiker Isagoras als hohen Beamten (Archon) und einen Rat von 300 spartanisch Gesinnten ein.
Im Jahr 508 vor unserer Zeitrechnung musste Isagoras das attische Gebiet verlassen. Begründet wird dies mit einem Aufstand der Athener. Danach sammelte Kleomenes ein neues Heer und rückte im Jahr 506 vor unserer Zeitrechnung bis
Eleusis >> vor. Kleomenes ließ das Land verwüsten. Sogar vor dem Hain der eleusinischen Göttinnen (Orgasland) machte Kleomenes nicht halt.
Damaratos >> war der Mitregent des Kleomenes aus dem Haus der
Eurypontiden >>. Es wird von Intrigen berichtet und das Kriegsziel des Kleomenes wurde offenbar. Damaratos verließ die Kampfreihen der Spartaner. Ebenso zogen die mit Athen befreundeten
Korinther >> und weitere Bundesgenossen ab. Im Anschluss war Kleomenes gezwungen, den Rückzug anzutreten. Kleisthenes kehrte nach Athen zurück und brachte dort die Demokratie. Diese Demokratie war nicht im Sinne des Kleomenes. Deshalb wollte er dem Peisistratiden Hippias (den er selbst vertrieben hatte) wieder zur Macht verhelfen. Dies misslang, weil Kleomenes dafür keine Verbündeten fand.
Krieg gegen Argos
Mit seinen Schiffen landete Kleomenes im Jahr 494 vor unserer Zeitrechnung an der Küste der Argolis, nahe den Städten Tiryns und Nauplia. In der Schlacht bei Sepeia schlug Kleomenes die argivische Armee. Es ging um die lokale Hegemonie auf der griechischen Halbinsel
Peloponnes >>. Die argivischen Überlebenden verschanzten sich im heiligen Hain des
Argos >>. Diesen Hain ließ Kleomenes in Brand setzen und auf diese Weise fanden 5000 argivische Kämpfer ihren Tod.
Danach verzichtete Kleomenes auf die Belagerung der ihrer Streitmächte beraubten Stadt Argos. Dies brachte ihm in Sparta einen Rechtfertigungsprozess ein. Die Widersacher des Kleomenes brachten den Vorwurf der Bestechlichkeit ins Gespräch. Schließlich wurde Kleomenes freigesprochen mit der Begründung, dass es eine Schande gewesen wäre, gegen Telesilla und die argivischen Frauen zu Felde zu ziehen. Telesilla (altgriechisch Τελέσιλλα Telésilla) aus Argos war eine griechische Dichterin der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung. Überdies wäre gemäß einem Orakelspruch nicht die Eroberung der Stadt Argos gemeint, sondern der heilige Hain.
Ägina
Im Jahr 492 vor unserer Zeitrechnung sollte Kleomenes die Äginaten (Bewohner der Insel
Ägina >>) bestrafen. Dem persischen Herrscher Dareios I. hatten die Äginaten als Zeichen ihrer Unterwerfung Wasser und Erde überreicht. Dafür sollten sie bestraft werden. Die persischen Sympathisanten wollte Kleomenes festnehmen. Dafür war er auf die Hilfe seines spartanischen Mitregenten Damaratos angewiesen. Damaratos half dem Kleomenes aber nicht. Aus Rache warf Kleomenes dem Damaratos vor, nicht der leibliche Sohn des Königs
Ariston >> zu sein. Nach einigen Bestechungen, an denen sogar die amtierende
Pythia >> mit dem Namen Perialla beteiligt gewesen sein soll, wurde Damaratos entmachtet. Aus dem Haus der Eurypontiden wurde
Leotychidas II. >> der Nachfolger des Damaratos.
Diese Bestechungen flogen auf und Kleomenes musste fliehen. Wohin er floh? Kleomenes floh nach
Thessalien >>. Später rief Kleomenes von Arkadien aus zum Aufstand gegen Sparta auf. Die Spartaner holten Kleomenes zurück, um ihn besser unter Kontrolle zu haben. Kurz darauf beging er im Wahnsinn Selbstmord. Vielleicht wird mit dieser Behauptung eine Ermordung vertuscht. Nach Kleomenes wurde Leonidas I. König von Sparta aus dem Haus der Agiaden.
Quellen
Herodot, Historien >> 3,148; 5,39–97; 6,50–108; 7,148; 7,205; 7,239
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 2,20,8–10; 3,3,9; 3,4,1–7; 3,7,8
Die griechischen Götter besuchen >>