Nikaia (griechische Mythologie)
Nymphe (wilde Jägerin)
Nikaia (altgriechisch Νικαία Nikaía) ist in der griechischen Mythologie eine
Nymphe >> und wilde, jungfräuliche Jägerin im Gefolge der
Artemis >>.
Der Vater der Nikaia heißt
Sangarios >> und die Mutter Kybele (siehe
Agdistis >>).
Erzählung
Das Jagdgebiet der Nikaia waren die Wälder des astakischen Meerbusens am Marmarameer (Binnenmeer vom Mittelmeer). Nikaia lässt sich nicht als gewöhnliche Jägerin bezeichnen. Es heißt nämlich, dass Nikaia eine wilde und freie Frau war. Erzählt wird, dass Nikaia in einer Höhle lebte. Nikaia jagte keine Hasen, Rehe oder Hirsche, sondern Bären und Löwen. Löwen bezwang Nikaia mit ihren bloßen Händen. Als Dienerin der Artemis, musste Nikaia natürlich jungfräulich bleiben. Berichtet wird jetzt von einem Rinderhirt mit dem Namen Hymnos. Dieser Hymnos verliebte sich heftigst in Nikaia.
Es ist klar, dass der liebeskranke Hymnos bei Nikaia nicht auf Gegenliebe stieß. Es entwickelten sich Liebesqualen bei Hymnos, die er nicht mehr aushalten konnte. Er bat Nikaia deshalb, ihn zu töten. Nikaia entsprach dieser Bitte und tötete Hymnos mit einem Pfeil. Allgemein wurde diese Tat der Nikaia als ausgesprochen kaltherzig bewertet. Beobachtet wurde dieses Geschehnis auch von
Eros >>.
Eros war sehr erzürnt über die Gewalt der Nikaia und schwor, sie dem
Dionysos >> zu unterwerfen. Dionysos befand sich gerade auf seinem berühmten Feldzug gegen die Inder und war in der Gegend, wo Nikaia lebte. Als Dionysos Nikaia erblickte (beim Bad in einem Bergquell), schoss Eros einen Liebespfeil auf ihn. Unverzüglich verliebte sich Dionysos unsterblich in Nikaia. Es nützte dem Dionysos jedoch nichts, denn auch er wurde von Nikaia zurückgewiesen. Dionysos musste sich zu diesem Zeitpunkt noch einen Namen (Ruf) erarbeiten (den er nach seinem Feldzug gegen die Inder auch hatte, jetzt aber noch nicht). Nikaia machte sich deshalb über Dionysos sogar lustig und bezeichnete ihn als weibischen Schwächling.
Strategie
Zunächst lautete die Strategie des Dionysos, Nikaia mit schmachtender Liebe zu verfolgen. Diese Strategie funktionierte in keinster Weise. Von einer Nymphe wurde Dionysos dann darauf hingewiesen, dass sein eigener Vater
Zeus >> in einem solchen Fall nicht lange fackelt. Dionysos entwickelte eine neue Strategie. Es war so, dass Nikaia durstig aus einer Waldquelle trank. Dieses Wasser verwandelte Dionysos in
Wein >> (was recht häufig passiert, was sich auch am Beispiel
Jesus >> zeigt).
Nikaia hatte einen riesigen Durst und trank sehr viel Wein. Plötzlich war Nikaia sturzbetrunken und fiel ins Koma. Diesen komatösen Schlaf der Nikaia nutzte Dionysos aus und vergewaltigte sie. Nachdem Nikaia aufgewacht war, wurde ihr die Vergewaltigung durch Dionysos bewusst. Komplett verzweifelt versuchte sie nun, Dionysos und sich selber zu töten. Beide Vorhaben misslangen. Voller Scham verließ Nikaia den Wald und gebar nach neun Monaten eine Tochter mit dem Namen Telete. Telete wird mit Feier in die deutsche Sprache übersetzt. Telete wurde eine unermüdliche Tänzerin im Gefolge des Dionysos.
Um Nikaia zu Ehren, gründete Dionysos eine Stadt und nannte sie Nikäa. Diese Stadt heißt heute İznik und befindet sich im gleichnamigen Landkreis in der türkischen Provinz Bursa.
Quelle: Die Geschichte der Nikaia wird im 15. und 16. Gesang der Dionysiaka (Nonnos von Panopolis) erzählt.
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