Iobates (griechische Mythologie)
König von Lykien
Proitos wurde von Iobates aufgenommen
Iobates (altgriechisch Ἰοβάτης Iobátēs) ist in der griechischen Mythologie ein König von Lykien.
Lykien (lateinisch Lycia) ist die antike griechische Bezeichnung für eine Landschaft im Südwesten von Kleinasien (heute Türkei). Benannt wurde Lykien nach
Lykos >>.
Erzählung
Da ist die Rede von Zwillingsbrüdern, die als Söhne des
Abas >> und der
Aglaia >> überliefert werden. Der eine heißt
Proitos >> und der andere
Akrisios >>. Akrisios und Proitos hatten sich gegenseitig bekämpft, weil sie um das väterliche Erbe stritten. Proitos unterlag und musste nach Lykien fliehen, wo er von König Iobates aufgenommen wurde. In Lykien ehelichte Proitos eine Tochter des Iobates mit dem Namen
Anteia >>.
Nun half Iobates seinem Schwiegersohn Proitos und sie kämpften gemeinsam gegen Akrisios. Der Kampf ging unentschieden aus und das Königreich des Akrisios wurde zwischen beiden Brüdern aufgeteilt. Auf diese Weise wurde Proitos der erste König von Tiryns. Es ist jetzt so, dass sich der junge Bellerophon (Sohn des
Glaukos >>) wegen einem Mord reinigen (entsühnen) lassen musste. Für diesen Zweck suchte er den Hof des Proitos und der Anteia auf. Proitos nahm Bellerophon gastfreundlich auf - und alles schien perfekt zu laufen.
Dummerweise verliebte sich Anteia in den jungen Bellerophon. Bellerophon wollte seinem Gastgeber Proitos nicht vor den Kopf stoßen und wies die Liebe der Anteia zurück. Anteia entwickelte in der Folge einen Hass auf Bellerophon und bezichtigte ihn, ihr nachzustellen. Proitos wollte, dass Bellerophon getötet wird. Nur selber wollte er ihn nicht töten (er hatte ihn zuvor schließlich gastfreundlich aufgenommen). Proitos wies Bellerophon an, zu Iobates zu gehen und ihm einen Brief zu übergeben. Bellerophon durfte diesen Brief nicht öffnen und lesen. Was stand in diesem Brief? Proitos hatte seinen Schwiegervater Iobates schriftlich gebeten, Bellerophon zu töten. Briefe solcher Art sollen auch "Bellerophontusbrief" bezeichnet worden sein.
Nun kam Bellerophon bei Iobates an und übergab diesem auch den Brief. Iobates hat den Brief jedoch nicht sofort gelesen, stattdessen hatte er Bellerophon gastfreundlich aufgenommen. Neun Tage Festgelage - und zwar zu Ehren des Bellerophon - wurden abgehalten. Jeden Tag wurde ein
Stier >> geopfert. Am 10. Tag öffnete Iobates den Brief - und ihm wurde ganz schrecklich zumute. Nämlich hatte jetzt auch Iobates das Problem, dass er Bellerophon gastfreundlich aufgenommen hatte und keineswegs geneigt war, ihn selber zu töten bzw. töten zu lassen.
Wie konnte Iobates es schaffen, dass Bellerophon ums Leben kommt - und zwar ohne ihn selber zu töten? Zu dieser Zeit trieb die Bestie
Chimaira >> am Platz Chimaira bei Olympos in Lykien ihr Unwesen. Es gab im Grunde überhaupt keine Chance, dieses Ungeheuer zu töten. Da waren schon viele Leute ums Leben gekommen, die gegen Chimaira gekämpft hatten. Iobates wies Bellerophon an, die Chimaira zu töten. Auf diese Weise kommt Bellerophon ums Leben, so war sich Iobates sicher. Bellerophon war jedoch in der Lage, die Chimaira aus der Luft anzugreifen. Warum?
Pegasos >> unterstützte Bellerophon im Kampf gegen die Chimaira. Es ist Bellerophon schließlich gelungen, die Chimaira zu töten. Die Leute freuten sich durchaus über den Tod dieser Bestie - nur Iobates hatte noch immer ein Problem.
Iobates schickte Bellerophon in weitere Schlachten - in der Hoffnung, er würde ums Leben kommen. Da ist auch die Rede davon, dass Bellerophon mit Pegasos gegen die Amazonen (siehe
Thermodon >>) im Auftrag des Iobates gekämpft hat. Es nützte jedoch nichts, Bellerophon überlebte immer.
Wurde Iobates gnädig?
Es heißt, dass Iobates jetzt stutzig wurde. Iobates war plötzlich sicher, dass Bellerophon eine schützende Götterhand über sich hat. Neben Anteia ist von einer weiteren Tochter des Iobates die Rede. Der Name dieser Tochter wird nicht einheitlich überliefert. Mit größter Wahrscheinlichkeit vermählte Iobates diese Tochter mit Bellerophon.
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