Ananke (Mythologie)
Die Rolle der Ananke ist unterschiedlich
Ananke (altgriechisch Ἀνάγκη Anánkē = deutsch -> ‚Bedürfnis, Zwangsläufigkeit‘, römisch Necessitas) ist in der griechischen Mythologie die Göttin vom unpersönlichen Schicksal.
Ananke unterscheidet sich von den Schicksalsgöttinnen, den
Moiren >> (Platon lässt Ananke als Mutter der Moiren erscheinen). Die Moiren ordnen jedem Lebewesen (auch jedem Menschen) ein persönliches Schicksal zu. Mit
Tyche >> ist Ananke ebenfalls nicht identisch. Tyche ist eine launische Göttin, die glückliche und unglückliche Lebenszufälle herbeiführt.
Orphiker
Die Orphiker werden als eigenständige religiöse Gruppierung überliefert. Die Orphiker lassen Göttin Ananke als sehr machtvoll erscheinen. Gemäß dem Mythos der Orphiker ist Ananke die Göttin vom Uranfang. Der Beschreibung nach, umschlingelt Ananke schlangenhaft
Chronos >> und erzeugt auf diese Weise die Dreiheit:
Aither >>Chaos >>Erebos >>Der Urgott
Phanes >> ist dabei ebenfalls entstanden. Die griechische Mythologie und die Mythologie der Orphiker unterscheiden sich demnach, was die Rolle der Ananke betrifft.
Quellen
Platon >> Politeia 617c; Symposion 195c; 197b
Proklos, Kommentar zu Platons Politeia 2,344. Siehe auch Kroll: Die Lehren des
Hermes >> Trismegistos. 1914, S. 212
Apollonios von
Rhodos >>, Argonautika 12
Aischylos, 103; 217; 510
Pausanias >>, Beschreibung Griechenlands 2,4,6
Literatur
Wilhelm Gundel: Beitraege zur Entwickelungsgeschichte der Begriffe Ananke und Heimarmene. Habilitationsschrift, Giessen 1914
Wolfgang Fauth: Ananke. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 2, Stuttgart 1967, Sp. 332
Konrad Wernicke: Ananke. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2057
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