Leonidas II.: König von Sparta
Agiade
Leonidas II. (altgriechisch Λεωνίδας Leōnídas) war ein Sohn des Kleonymos. Der Vater des Kleonymos war
Kleomenes II. >>. Die Geburt des Leonidas II. wird auf um 310 vor unserer
Zeit >> datiert. Leonidas II. war der Vormund des
Areus II. >> und wurde (als sein nächster Verwandter) nach dessen Tod im Jahr 254 vor unserer Zeitrechnung König von
Sparta >> aus dem Haus der
Agiaden >>.
Hergang
Seinerzeit hatte Kleonymos Ansprüche auf den Thron von Sparta aus dem Haus der Agiaden erhoben, jedoch wurde
Akrotatos >> König - und zwar nach
Areus I. >>.
Kleonymos hatte Sparta verlassen und wollte zeitweise den Thron mit Gewalt an sich reißen (was nicht gelang). Leonidas II. lebte mit seinem Vater Kleonymos deshalb in der Fremde am Hof des Seleukos I. Seleukos I. Nikator war König des von ihm gegründeten Seleukidenreiches mit dem Zentrum
Makedonien >>.
Nach dem Tod des Akrotatos im Jahr 262 vor unserer Zeitrechnung wurde Leonidas nach Sparta zurückgerufen und der Vormund des Areus II. Nach dessen Tod im Jahr 254 vor unserer Zeitrechnung wurde er König Leonidas II.
Vorwürfe
Aus dem Haus der
Eurypontiden >> hieß der König von Sparta
Agis IV. >> (ab dem Jahr 244 vor unserer Zeitrechnung).
Agis IV. warf Leonidas II. vor, alte Bräuche zu missachten und fremde Sitten einzuführen. Er lebe in Prunk und nicht in einfachen „spartanischen“ Verhältnissen. Im Jahr 243 vor unserer Zeitrechnung erhielt Agis IV. Unterstützung vom Aufsichtsbeamten Lysander. Lysander klagte Leonidas II. konkret an, nämlich wegen einem Verstoß gegen ein altes Gesetz. Demnach durften die Nachkommen des
Herakles >> (Agiaden und Eurypontiden) keine Fremde heiraten.
Die Gemahlin des Leonidas II. mit dem Namen Kratesikleia stammte aus dem Seleukidenreich und war demzufolge eine Fremde. Lysander verfasste ein neues Gesetz. Dieses Gesetz besagte, dass Spartaner, die bei Fremden leben, zum Tode verurteilt werden. Bei der Himmelsbeobachtung, die in Sparta alle neun Jahre bei einer mondlosen Nacht erfolgt, setzte Lysander seinen Plan in die Tat um. Er behauptete, eine Sternschnuppe gesehen zu haben. Dies war ein Zeichen dafür, dass ein amtierender König sich nicht an die Gesetze der Götter hielt.
Lysander beschuldigte Leonidas II., dass er Kinder mit einer seleukidischen Frau hat. Die Kinder des Leonidas II. heißen Kleomenes, Chilonis und Eukleidas. Lysander brachte auch Kleombrotos gegen Leonidas II. auf. Kleombrotos war ein Schwiegersohn des Leonidas II. Leonidas II. ergriff die Flucht in den Tempel der
Athene >> Chalkioikos in Sparta. Einer Vorladung folgte Leonidas II. nicht, sodass sein Schwiegersohn Kleombrotos König von Sparta aus dem Haus der Agiaden wurde. Die Tochter des Leonidas II. mit dem Namen Chilonis stand ihrem Vater bei.
Rückkehr
Die Amtszeit des Lysander endete bald darauf. Es wurden neue Ephoren (5 Aufsichtsbeamte, siehe
Alkamenes >>) ernannt. Die neuen Ephoren ermutigten Leonidas, nach Sparta zurückzukehren. Doch Agis IV. ließ die Ephoren absetzen und ersetzte sie durch seine Anhänger, hierunter befand sich auch Agesilaos, der Bruder seines Vaters.
Nun ging Leonidas ins Exil in die Landschaft Arkadien - und zwar dort konkret in die Stadt
Tegea >>.
Agesilaos beging nun ein Fehlverhalten und man hielt es für richtig, Leonidas aus dem Exil zurückzuholen. Die Ephoren setzten Leonidas wieder als König ein. Agis IV. wurde hingerichtet (im Jahr 241 vor unserer Zeitrechnung). Chilonis konnte ihren Vater davon abbringen, Kleombrotos zu töten. Kleombrotos überlebte deshalb und wurde von Leonidas ins Exil geschickt.
Agis IV. hinterließ eine Witwe mit dem Namen Agiatis. Diese Agiatis verheiratete Leonidas mit seinem Sohn Kleomenes, der im Jahr 235 vor unserer Zeitrechnung König von Sparta aus dem Haus der Agiaden wurde (als
Kleomenes III. >>).
Schlussanmerkung: Der krasseste Leonidas aller Zeiten ist, war und bleibt natürlich
Leonidas I. >>.
Quellen
Pausanias, Reisen in Griechenland >> 2,9,1; 3,6,7–9
Plutarch, Agis 3; 7–11; 12–21
Plutarch, Kleomenes 1–3
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