Graien (griechische Mythologie)
3 graue (greise) Schwestern
Die Graien (altgriechisch γραῖαι graíai = deutsch -> ‚Greisinnen‘) sind in der griechischen Mythologie 3 graue Schwestern. Anstelle vom Wort Graien gibt es auch die Bezeichnung "die Grauen" - die Graien kamen nämlich bereits mit grauen Haaren zur Welt.

Es gibt in der griechischen Mythologie 3 Gorgonen, dabei handelt es sich um Schwestern der Graien:
Medusa >>Stheno >>Euryale >>Der Vater der Graien heißt
Phorkys >> und die Mutter
Keto >>. Die Namen der Graien lauten Pemphredo, Enyo und Deino.
Erzählung
Die drei Graien kamen als Greisinnen zur Welt und teilten sich zusammen einen Zahn und ein Auge. Diesen einen Zahn und dieses eine Auge überließen sie sich gegenseitig bei Bedarf. Ihre Wohnstätte hatten die Graien am Fuße des
Atlas >>. Der Atlas ist ein Hochgebirge im Nordwesten von Afrika. Das Hochgebirge Atlas erstreckt sich über eine Länge von ca. 2.300 Kilometern und befindet sich in den Ländern Marokko, Algerien und Tunesien. Weder Sonne noch Mond leuchteten an der Wohnstätte der Graien. Einst begab sich
Perseus >> auf die Suche nach der Medusa. Es war so, dass ausschließlich die Graien den Aufenthaltsort der Medusa kannten. Freiwillig wollten die Graien dem Perseus nicht sagen, wo sich die Medusa aufhält.
Perseus hatte schmackhafte Nahrung bei sich, worauf es die Graien gelüstete. Perseus bot den Graien an, ihr Auge zu halten. Die Graien gaben dem Perseus ihr Auge, um zu essen. Nun hatte Perseus die Graien in seiner Hand. Perseus erpresste die Graien. Sie mussten ihm nun sagen, wo die Medusa zu finden ist. Ansonsten hätte Perseus ihr Auge nicht zurückgegeben und sie wären für alle Zeiten blind geblieben.
Die Graien stanken fürchterlich, was die
Nymphen >> in der Umgebung immer angewidert hat. Nachdem die Graien dem Perseus den Aufenthaltsort der Medusa gesagt hatten, warf er ihr Auge in den Tritonsee. Der Tritonsee könnte identisch mit dem großen Salzsee in Südtunesien sein. Die Graien mussten dem Auge hinterher springen in den Tritonsee. Durch dieses erzwungene Bad wurde der Gestank der Graien abgewaschen, worüber sich die Nymphen gefreut haben.
Quellen und Literatur
Hesiod >>, Theogonie 270
Bibliotheke des Apollodor >> 2,4,2,3
Adolf Rapp: Graiai. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1729–1738
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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