Askalaphos (griechische Mythologie)
Unterweltsdämon
Askalaphos (altgriechisch Ἀσκάλαφος Askálaphos, lateinisch Ascalaphus) ist in der griechischen Mythologie ein Unterweltsdämon.
Es gibt in der griechischen Mythologie eine weitere interessante Gestalt mit dem Namen
Askalaphos >>.
Erzählung
Acheron >> ist der Vater des Askalaphos und
Orphne bzw. Gorgyra >> die Mutter. In der Bibliotheke des Apollodor (1,5,3) steht der Name Gorgyra und Ovid nennt in den Metamorphosen (5,539) den Namen Orphne. Als Dämon der Unterwelt wurde Askalaphos der Obstgärtner des
Hades >>. Einst lustwandelte (die von Hades in die Unterwelt entführte)
Persephone >> in den Gärten des Hades. Beobachtet wurde sie vom Dämon Askalaphos. Askalaphos sah, dass Persephone von den Kernen eines
Granatapfels >> aß.
Die
Moiren >> (Schicksalsgöttinnen) hatten festgelegt, dass man in der Unterwelt keine Speise zu sich nehmen darf - wer dies dennoch tut, verspielt sich jede Chance auf Rückkehr in die Oberwelt. Askalaphos verriet Persephone bei Hades. Nun wusste Hades dieses Geheimnis und konnte sicher sein, dass Persephone in der Unterwelt gefangen war.
Strafe gemäß Ovid
Askalaphos wurde für den Verrat bestraft. Gemäß Ovid (Metamorphosen 5,534–550) wurde Askalaphos von
Demeter >> in einen Wüstenuhu verwandelt. Die wissenschaftliche Bezeichnung für den Wüstenuhu lautet Bubo ascalaphus. Benannt wurde der Wüstenuhu nach dem griechischen Dämon Askalaphos (beachte die lateinische Schreibweise Ascalaphus). Der Wüstenuhu (auch Pharaonenuhu) hat seine Siedlungsgebiete in Nordafrika und im Nahen Osten. Es handelt sich um eine Art in der Familie der
Eulen >>.
Quellen
Bibliotheke des Apollodor >> 1,33; 2,124–126
Ovid, Metamorphosen >> 5,534–550
Servius, commentarius in Vergilii Aeneida 4,462 und commentarius in Vergilii georgica 1,39
Literatur
Adolf Schirmer: Askalaphos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 611
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