Philemon + Baukis (griechische Mythologie)
Altes Ehepaar
Baukis und Philemon nahmen Zeus und Hermes gastfreundlich auf
Philemon (altgriechisch Φιλήμων Philémon) und Baukis (Βαυκίς Baukís; latinisiert Baucis) sind in der griechischen Mythologie ein Ehepaar.
Erzählung
Geschrieben steht, dass
Zeus / Jupiter >> einst mit seinem Sohn
Hermes / Mercurius >> in Menschengestalt eine Stadt in Phrygien besuchte. Es ging wohl darum, dass sich Zeus ein eigenes Bild von der Menschheit machen wollte, deren Schöpfer
Prometheus >> ist.
Zeus und Hermes traten als Wanderer auf und baten bei den Einwohnern dieser Stadt um Einlass. Jedoch gewährten die Einwohner ihnen keinen Einlass in ihre Häuser. Nun ist die Rede von einem alten Ehepaar, nämlich Philemon und Baukis. Philemon und Baukis hatten eine ärmliche Hütte am Stadtrand. Sie nahmen Zeus und Hermes gastfreundlich auf und bewirteten sie mit allem, was sie hatten. Erzählt wird von einem Krug mit
Wein >>, der sich auf wundersame Weise immer wieder auffüllte. Daran erkannten Philemon und Baukis ihre Gäste als Götter.
Voller Ehrfurcht wollten Philemon und Baukis dem Zeus und Hermes nun ihre einzige Gans opfern. Hermes und Zeus verzichteten jedoch auf dieses Opfer. Stattdessen forderten sie Baukis und Philemon auf, ihnen aus der Stadt heraus zu folgen. Hermes und Zeus wollten diese ungastliche Stadt nämlich bestrafen - und dabei Baukis und Philemon verschonen. Als Philemon und Baukis mit Zeus und Hermes auf einem Berg standen, sahen sie erschüttert, wie die ganze Stadt in einem Sumpf versunken war. Die ärmliche Hütte von Philemon und Baukis blieb erhalten - und zwar verwandelt in einen Tempel aus Gold und Marmor.
Zeus forderte Baukis und Philemon nun auf, ihre Wünsche zu nennen. Sie baten darum, ihr Leben lang diesen Tempel als Priester hüten zu dürfen. Außerdem wünschten sie sich, gleichzeitig zu sterben (zur selben Stunde). Niemand von beiden müsse dann auf das Grab des anderen schauen. Und so geschah es: Sie dienten im Tempel, bis sie eines Tages, vom Alter gebeugt auf den Tempelstufen miteinander redend, in eine Eiche bzw. Linde verwandelt wurden. Wie dachte Zeus nun über die Menschheit? Zeus befand später, dass die Menschheit auszurotten sei und so kam es zur
Sintflut >>.
Quelle und Literatur
Ovid >>, Metamorphosen 8. Buch, Verse 626 – 724
Richard Wagner: Baukis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 153
Marie Luise Kaschnitz: Philemon und Baukis. In: (dies.): Griechische Mythen. Insel, Frankfurt a. M. & Leipzig 2001, ISBN 3-458-17071-5, S. 129–137
Manfred Beller: Philemon und Baucis in der europäischen Literatur. Winter, Heidelberg 1967
Paul Weizsäcker: Baucis. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 753
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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