Flussgott Maiandros (Mythologie): Heute Großer Mäander und Kleiner Mäander

Maiandros (griechische Mythologie)

Flussgott (Mäander)

Maiandros (altgriechisch Μαίανδρος Maíandros) ist in der griechischen Mythologie der Gott vom Fluss Mäander.

Heute gibt es die Flüsse Großer Mäander und Kleiner Mäander. Der Große Mäander (türk. Büyük Menderes) ist ein Fluss im westlichen Kleinasien und gehört zur Türkei. Mit einer Länge von 380 Kilometern ist der Große Mäander der wichtigste Fluss der Region Westanatolien. Der Kleine Mäander (türkisch Küçük Menderes; antiker griechischer Name Κάϋστρος Kaystros) fließt parallel zum Unterlauf des Großen Mäanders. Der Kleine Mäander ist etwa 130 Kilometer lang und mündet bei der heutigen Stadt Selçuk in das Ägaische Meer >>. Erzählt wird, dass die Stadt Selçuk in der Antike Ephesos bezeichnet wurde.

In Ephesos befand sich der Tempel der Artemis >>, gegründet von Otrere >>. Dabei handelt es sich um eines der sieben Weltwunder der Antike, wozu auch der Koloss von Rhodos >> zählt.

Eltern

Tethys >> ist die Mutter des Maiandros und Okeanos >> der Vater. Hesiod (altgriechisch Ἡσίοδος Hēsíodos) wird als griechischer Dichter überliefert und soll vom Ackerbau und von Viehhaltung gelebt haben. Datiert wird Hesiod auf die Zeit >> 700 vor unserer Zeitrechnung. Es gibt einen Flusskatalog nach Hesiod. In diesem Flusskatalog taucht Maiandros als Flussgott auf.

Nachkommen

Eine Tochter des Maiandros wird mit dem Namen Kyanee überliefert. Kyanee gilt als Mutter der Zwillinge Byblis und Kaunos. Interessant dabei ist, dass Byblis von vielen Freiern umworben worden sein soll. Jedoch soll Byblis unsterblich in ihren Zwillingsbruder Kaunos verliebt gewesen sein, sodass sie alle ihre Freier abwies. Zwei Söhne des Maiandros werden mit den Namen Marsyas und Kalamos genannt. Es heißt, dass Kalamos in den schönen Jüngling Karpos >> verliebt war. Die beiden sich liebenden Kalamos und Karpos sollen einst im Fluss Mäander um die Wette geschwommen sein. Karpos kam dabei ums Leben - zumindest gemäß Sage. Samia gilt ebenfalls als Tochter des Maiandros und wird mythologisch als Namensgeberin der griechischen Insel Samos >> geschildert.

Quellen und Literatur

Hesiod >>, Theogonie 339

Ovid >>, Metamorphosen 9,450–473

Nonnus, Dionysiaka 11,464

Scholion zu Zenobios 4,81

Hans Gärtner: Maiandros. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 896

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