Daktylen (griechische Mythologie)
Dämonen, fanden Eisen und Kupfer
Die Idäischen Daktylen (altgriechisch Δάκτυλοι Ἰδαῖοι Daktyloi Idaioi) werden in der griechischen Mythologie als dämonenartige Wesen überliefert.
Nachgesagt wird den Idäischen Daktylen, dass sie Eisen und Kupfer gefunden haben. Die Idäischen Daktylen waren demnach die ersten Gestalten dieser Welt, die Eisen und Kupfer bearbeitet haben. Als Vater der Idäischen Daktylen wird
Aigesthios >> genannt.
Heimat
Als erste Heimat der Idäischen Daktylen wird das
Ida Gebirge >> in der Türkei genannt. Die Sage berichtet, dass die Idäischen Daktylen dort im Dienste der großen Mutter standen. Wer ist diese große Mutter? Der Name
Rhea >> wird genannt und auch der Name
Kybele >>. Die Idäischen Daktylen sollen - zu diesem sehr frühen Zeitpunkt - mit den
Kureten >> und Korybanten gemeinsam gearbeitet haben. Möglicherweise wurden die Idäischen Daktylen mit den Telchinen vermengt. Als Telchinen wird ein mythisches vorgriechisches Urvolk der Ägäis überliefert.
Namen
Es tauchen drei konkrete Namen auf, was die Idäischen Daktylen betrifft: Kelmis (Schmelzer), Damnameneus (Hammer) und Akmon (Amboss). Nicht alle Quellen berichten von diesen konkreten Ableitungen, jedoch ist diese Ableitung direkt mit der jeweiligen Kunstfertigkeit wahrscheinlich. Die Idäischen Daktylen werden auch metallurgische Geister des Waldgebirges bezeichnet.
Zweite Heimat
Die Daktylen wurden gemäß Mythos später nach
Kreta >> versetzt. Dort fanden sie ihre Heimat im Psiloritis-Massiv (Ida Gebirge auf Kreta). Die Quellen berichten, dass es auf Kreta mehr Idäische Daktylen wurden. Es ist von 5, 10 und manchmal auch von 100 Idäischen Daktylen auf Kreta die Rede. Was Kreta als zweite Heimat der Daktylen betrifft, taucht beispielsweise der Name
Paionaios >> auf.
Zauberer und Kundige geheimer NaturkräfteNatürlich gelten die Daktylen als Zauberer und Kundige geheimer Naturkräfte. Möglicherweise sind die Daktylen sogar Vorläufer-Erfinder weiterer Künste (neben der Schmiedekunst). Interessant ist, dass viel später
Hephaistos >> der Großmeister der Schmiedekunst wurde. Das Bearbeiten von Eisen und Kupfer erzeugt Klänge. Die Schmiedekunst der ersten Schmiede der Welt - nämlich die Schmiede der Daktylen - könnte die Anleitung für Klang und Takt (Kunst der Musik) gewesen sein.
Literatur
Gian Andrea Caduff: Daktyloi Idaioi. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 280–281
Ludwig von Sybel: Daktyloi. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 940
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