Eurynomos (griechische Mythologie)
Frisst Leichen bis auf die Knochen ab (Dämon)
Eurynomos (altgriechisch Εὐρύνομος Eurýnomos) ist in der griechischen Mythologie ein ausgesprochen unheimlicher Dämon (Daimon).

Was macht den Dämon Eurynomos derart unheimlich? Überliefert wird, dass Eurynomos Leichen abfrisst - und zwar bis auf die Knochen. Dargestellt wird Eurynomos in den Farben blau-schwarz. Auf diese Weise spiegelt Eurynomos die Farben von Fliegen. Eurynomos zeigt auf einem Gemälde seine Zähne und unter ihm ist die Haut eines Geiers ausgebreitet. Ein Ghul wird ebenfalls als leichenfressendes Wesen beschrieben. Die mythologischen Beschreibungen von Ghul und Eurynomos ähneln sich.
Eltern
Die Elternschaft des Eurynomos ist unklar. Spekulieren ließe sich, dass Eurynomos ein Sohn der
Nyx >> ist. Als Vater des Eurynomos würde - theoretisch -
Hades >> passen. Wie erwähnt, dies sind lediglich Spekulationen über die Elternschaft des Eurynomos - und diese lassen sich mit keiner Quelle bestätigen.
Deutung
Gedeutet wird Eurynomos als Dämon der Verwesung. Als leichenfressender Dämon, ist Eurynomos Teil der Unterwelt. Eurynomos befindet sich im Team des
Thanatos >>. Es geht wohl darum, dass Eurynomos die Toten in der Erdtiefe verschlingt.
Quellen
Pausanias, Reisen in Griechenland >> 10,28,7–8
Literatur
Martin Robertson: Eurynomos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band IV, Zürich/München 1988, S. 106
Otto Kern: Eurynomos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,1, Stuttgart 1903, Sp. 1340
Friedrich A. Voigt: Eurynomos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1427
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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