Daphne (griechische Mythologie)
Baumnymphe (Lorbeerbaum)
Daphne ist eine
Nymphe >> in der griechischen Mythologie aus der Gruppierung der
Dryaden >>.

Das Wort Daphne wird mit Lorbeer in die deutsche Sprache übersetzt (altgriechisch Δάφνη Dáphnē -> Lorbeer). Lorbeer hat eine große mythologische Bedeutung, siehe auch
Daphnis >>.
Eltern
Wer die Mutter der Daphne ist, konnte ich mittels Recherche nicht herausfinden. Was den Vater der Daphne betrifft, gibt es mehrere Versionen. Die prominenteste Version lautet, dass
Peneios >> der Vater der Daphne ist. Manche Quellen sehen
Ladon >> als Vater der Daphne. Peneios ist ein Flussgott in der griechischen Mythologie, der den Fluss Pinios in Thessalien personifiziert. Der Fluss Pinios ist mit einer Länge von 217 Kilometern der Hauptstrom der Region Thessalien in Griechenland. Thessalien wird als historische Landschaft zwischen
Makedonien >>, Epeiros und Mittelgriechenland beschrieben.
Erzählung
Apollo >> hatte sich über
Eros >> lustig gemacht. Apollo war der Meinung, dass Eros mit seinen Liebespfeilen nicht treffen kann. Eros hat sich an Apollo für diese Schmähung gerächt. Eros hat zwei Arten von Pfeilen: Pfeile mit einer goldenen Spitze und Pfeile mit einer bleiernden Spitze. Pfeile mit goldener Spitze bewirken unsterbliche Liebe und Pfeile mit bleiernder Spitze bewirken das genaue Gegenteil.
Eros schoss einen Pfeil mit goldener Spitze auf Apollo und einen Pfeil mit bleiernder Spitze auf Daphne. Apollo verliebte sich daraufhin unsterblich in Daphne. Daphne jedoch, wies Apollo (wegen dem bleiernden Pfeil) vollständig ab.
Lorbeerbaum
Daphne musste sich dringend vor Apollo schützen und flehte ihren Vater an, ihre Gestalt zu verwandeln. Daphne wollte ihre - den Apollo reizende - Gestalt nicht mehr. Daphne wurde ständig von Apollo verfolgt, wodurch sie komplett erschöpfte. Sie flehte also ihren Vater an - und dann passierte es: Die Glieder der Daphne erstarrten und aus der Nymphe Daphne wurde ein Lorbeerbaum. Apollo heiligt seitdem den Lorbeer und schmückt sich deshalb zum Gedenken an Daphne mit einem Lorbeerkranz.
PS: Was diese Verwandlungen betrifft, sind die Metamorphosen des Ovid weltberühmt.
Quellen
Ovid >>, Metamorphosen 1,452-558
Hyginus Mythographus, Fabulae 203
Parthenios, Erotika pathemata 15
Pausanias >>, Beschreibung Griechenlands 8,20,4; Statius, Thebaïs 4,289; Nonnos, Dionysiaka 42,387–390
Literatur
Bettina Berg (Red.): Daphne. Mythos und Metamorphose. Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen 2009, ISBN 978-3-924412-69-2
Katharina Münchberg: Daphne. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 203–211
Otto Waser: Daphne. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. 2138–2140
Ludwig von Sybel: Daphne. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 954
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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