Achlys (griechische Mythologie)
Tiefe Trauer, nächtliche Dunkelheit und Gift
Achlys (altgriechisch Ἀχλύς Achlýs = deutsch -> ‚Dunkelheit‘) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der tiefen Trauer.
Darüber hinaus repräsentiert Achlys die nächtliche Dunkelheit (Achlys ist nicht identisch mit
Erebos >>, der die Finsternis personifiziert).
Erzählung
Wer die Eltern der Achlys sind, ist unklar. Mythologisch wird Achlys unterschiedlich geschildert. Hesiod schrieb von Achlys im Zusammenhang mit
Ker >> (gewaltsamer Tod) und den
Moiren >> (Schicksal), Zitat:
"Auch die Düstre des Todes begleitete traurig und furchtbar,
bleichgelb ganz, und verdorrt, und matt einsinkend vor Hunger;
schwellendes Knies, an den Händen die lang vorragenden Nägel:
Scheuslich floß ihr die Nase von Wust, und die Wangen herunter
tröpfelte Blut auf die Erd'; und unnahbar grinzend im Antliz,
stand sie, da häufiger Staub ihr rings umhüllte die Schultern,
tränenbenetzt."
Es gibt auch eine Überlieferung, die Achlys als Dienerin der
Nyx >> (Nacht / Nox) beschreibt.
Hera >> soll sich von Achlys Gift geliehen haben. Dieser Mythos erzählt von todbringenden Pflanzen und magischen Salben. Als Göttin der Gifte wird Achlys daher auch beschrieben.
Quellen
Hesiod >>, Der Schild des
Herakles >> 264–270
Homer >>, Ilias 5,695–698; Odyssee 22,79–88
Orphische
Argonautika >> 343
Hyginus Mythographus, Fabulae Praefatio
Nonnos von Panopolis, Dionysiaka 14,168 (Achlys im Zusammenhang mit Gift)
Literatur
Konrad Wernicke: Achlys. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 248
Wilhelm Heinrich Roscher: Achlys. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 66
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
Griechische Mythologie: Bücher / Literatur >>Die griechischen Götter besuchen >>