Telesphoros (griechische Mythologie)
"Der Vollender"
Telesphoros (altgriechisch Τελεσφόρος Telesphóros, latinisiert Telesphorus = deutsch -> der Vollender) ist in der griechischen Mythologie eine Heilgottheit, die mit
Asklepios >> und dessen Tochter
Hygieia >> eine Dreiheit (Triade) bildet.
Griechische Götterwelt
Telesphoros wurde erst sehr spät in die griechische
Götterwelt >> integriert. Der Ursprung des Telesphoros wird in der keltischen Mythologie vermutet. Es lassen sich keine mythischen Wurzeln des Telesphoros griechischer Herkunft finden, wenngleich er manchmal als Sohn des Asklepios überliefert wird (jedoch nur sehr selten).
In der griechischen Mythologie kam Telesphoros erst um 100 unserer Zeitrechnung zu göttlichen Ehren. Im Anschluss nahm Telesphoros seinen Weg durch das gesamte römische Imperium. Spekuliert wird, dass Telesphoros im 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung durch die
Galater >> nach Galatien in Kleinasien kam. Die Zentren von Galatien waren
Gordion >> und Ankyra (heute Ankara). Die Landschaft Galatien befand sich in Zentralanatolien und wurde von keltischen Galatern bewohnt.
In der keltischen Mythologie gibt es einen zwerghaften Kapuzendämon mit dem Namen Genii cucullati. Dabei handelt es sich um einen Schutzgeist. Es wird eine Verbindung zwischen Telesphoros und Genii cucullati hergestellt. Sowohl Genii cucullati als auch Telesphoros werden mit dem Kapuzenmantel dargestellt, der in der keltischen Mythologie Cucullus bezeichnet wird. Es wird angenommen, dass es sich bei Telesphoros um eine jugendliche Heilgottheit handelt.
Literatur
Rudolf Egger: Genius cucullatus. In: Wiener prähistorische Zeitschrift. 1932, S. 313
Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 146, 626, 749, ISBN 3-7001-2609-3
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