Oreithyia (griechische Mythologie)
Wurde von Boreas entführt
Oreithyia (altgriechisch Ὠρείθυια Ōreíthyia = deutsch -> "im Gebirge stürmend") ist in der griechischen Mythologie eine
Nymphe >>.

Der Name Oreithyia weist darauf hin, dass es sich um eine Art "Windsbraut" handelt.
Erzählung
Einst wurde Oreithyia von
Boreas >> in die Landschaft Thrakien entführt. Heute ist Thrakien (auch Thrazien) eine Landschaft auf der östlichen Balkanhalbinsel. Die Landschaft Thrakien gehört zu den Ländern Bulgarien, Griechenland und Türkei.
Durch Boreas wurde Oreithyia die Mutter von drei Söhnen und zwei Töchtern. Die Söhne heißen
Kalaïs und Zetes >> und weiterhin
Butes >>. Die beiden Töchter der Oreithyia heißen
Kleopatra >> und überdies
Chione >>. Kleopatra ist die erste Gemahlin des
Phineus >>. In der attischen Version ist Oreithyia eine Tochter des
Erechtheus >>.
In gewisser Weise wird Boreas dadurch zum "Schwiegersohn" der Athener. Wie jeder weiß, ist
Athene >> die Schutzherrin von
Athen >>. Einst wurden die Athener von den
Persern >> bedroht. Ein
Orakel >> empfahl den Athenern, Boreas um Hilfe zu bitten. Tatsächlich zerstörte der Nordwind die Flotte der Perser. Datiert wird diese Schlacht auf 480 vor unserer Zeitrechnung.
Die Athener errichteten dem Boreas und der Oreithyia ein Heiligtum. Dieses Heiligtum soll sich am Ilisos befunden haben. Der Fluss Ilisos durchfließt die Ebene von Athen. Es handelt sich um einen kleinen Fluss, der meist wasserarm ist. Es heißt, dass Oreithyia am Ufer des Ilisos spielte, als sie von Boreas entführt wurde.
Geschwister
Abschließend wird von vielen Brüdern und Schwestern der Oreithyia berichtet (attische Sagenversion). Die Schwestern heißen Prokris, Krëusa, Chthonia, Protogeneia, Pandora und
Merope >>. Die Brüder der Oreithyia heißen
Kekrops >>, Metion,
Thespios >>, Sikyon, Pandoros, Alkon,
Orneus >> und Eupalamos.
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 240
Homer >>, Ilias 18,48
Bibliotheke des Apollodor >> 1,11; 3,199
Herodot, Historien >> 7,189
Vergil, Georgika 4,463
Platon >>, Phaedrus 229
Pausanias >>, Beschreibung Griechenlands 1,19,5, 3,15,1–4
Apollonios von
Rhodos >>, Argonautika 1,212
Literatur
E. Frank: Oreithyia. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVIII,1, Stuttgart 1939, Sp. 951–958
E. Simon: Oreithyia. In: LIMC 7.1, 64
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