Eurytos (griechische Mythologie)
Sohn des Melaneus und der Oichalia
König von Oichalia (Peloponnes)
Eurytos (altgriechisch Εὔρυτος Eúrhytos = deutsch -> reichlich fließend) ist in der griechischen Mythologie ein König von Oichalia auf der griechischen
Halbinsel Peloponnes >>.
Was den Vater des Eurytos betrifft, wird von
Melaneus >> berichtet. Die Mutter des Eurytos heißt
Oichalia >>. Berichtet wird von mehreren Söhnen des Eurytos und zwei Töchtern. Die Töchter des Eurytos heißen
Iole >> und Dryope. Was die Söhne des Eurytos betrifft, werden die Namen Iphitos, Klytios, Toxeus und Deion überliefert.
Erzählung
Wer gegen Eurytos und seinen Söhnen einen Wettkampf im Bogenschießen gewinnt, sollte Iole zur Gemahlin erhalten.
Herakles >> stellte sich dieser Herausforderung und gewann den Wettkampf im Bogenschießen gegen Eurytos und seinen Söhnen. Eurytos weigerte sich jedoch, dem Herakles seine Tochter Iole zur Gemahlin zu geben. Er begründete dies damit, dass Herakles mit magischen Pfeilen betrogen hat. Eurytos wusste, dass Herakles einst von
Hera >> mit Wahnsinn geschlagen wurde. Da hatte Herakles mit Megara 12 Kinder. Alle 12 Kinder tötete Herakles im Wahn. Eurytos hatte Angst, dass dies wieder passieren kann. Dies könnte der wahre Grund gewesen sein, weshalb er seine Tochter Iole nicht an Herakles übergeben wollte. Außerdem bezichtigte Eurytos den Herakles eines Viehdiebstahls.
Nun begab sich Iphitos auf die Suche nach den vermissten Rindern und traf Herakles. Herakles lud Iphitos ein, auf die Stadtmauer von Tiryns zu kommen - dort hätte er eine viel bessere Fernsicht. Tiryns wird als antike Stadt überliefert, etwa 7 Kilometer südöstlich gelegen von
Argos >>. Herakles stürzte Iphitos von dieser Stadtmauer und auf diese Weise fand Iphitos seinen Tod. Unklar ist, ob Herakles aus Rache gehandelt hat oder im Wahn.
Herakles musste nun Buße tun und wurde von
Hermes >> in die Sklaverei verkauft. Erzählt wird, dass Iphitos der älteste Sohn des Eurytos war und bereits Kinder hatte. Diese Kinder sollten den Kaufpreis für Herakles erhalten, jedoch lehnten sie dies ab. Herakles wurde trotzdem als Sklave verkauft - und zwar an
Omphale >>. Nachdem Herakles seine Sühne geleistet hatte und wieder frei war, stürmte er Oichalia und tötete Eurytos und seine verbliebenen Söhne. Iole raubte er, um sie mit seinem Sohn
Hyllos >> zu vermählen.
Abschließend berichtet
Pausanias >>, dass die Gebeine des Eurytos im Karnasischen Hain bei Andania in
Messenien >> aufbewahrt wurden.
Quelle und Literatur
Homer >>, Odyssee 8,226–228
Otto Waser: Eurytos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 1359–1362
Heinrich Wilhelm Stoll: Eurytos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1435–1437
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
Griechische Mythologie: Bücher / Literatur >>
Die griechischen Götter besuchen >>