Kentaur Eurytion
Griechische Mythologie
Mischwesen
Eurytion (altgriechisch Εὐρυτίων Eurytíōn) ist in der griechischen Mythologie ein
Kentaur und somit ein
Mischwesen.
Kentauren sind Mischwesen zwischen Pferd und Mensch. Die Abstammung des Eurytion wird zurückgeführt auf
Ixion >> und weiterhin
Nephele >>. Nephele und Ixion sind die Eltern des Kentauros, der es mit den Stuten des Berges Pelion trieb. Alle Kentauren (bis auf
Cheiron >>) haben diese Genealogie. Die Stuten des Berges Pelion haben die ersten Kentauren zur Welt gebracht. Später haben sich die Kentauren natürlich untereinander gepaart und vermehrt. Es kam auch zu Paarungen zwischen Kentauren und anderen Mischwesen. Mit Menschen haben sich die Kentauren ebenfalls gepaart. Heute kennt man Menschen mit Pferdegebiss (außergewöhnlich breiter Kiefer). Dies lässt sich darauf zurückführen, dass vor langer Zeit ein Kentaur im Spiel war. Anmerkung: Was die Kentauren betrifft, gibt es unterschiedliche Schreibweisen. In der Einzahl liest man häufig auch Kentauer, Zentauer und Zentaur. In der latinisierten Version heißt es meist Centauer, Centauren oder Centaur. Die Frage der korrekten Schreibweise taucht im Rahmen der griechischen Mythologie oft auf, Beispiel
SisyphOs / SisyphUs >>.
Erzählung
Da gab es einst die prächtige Hochzeitsfeier zwischen Hippodameia und
Peirithoos >>. Peirithoos und
Hippodameia >> hatten auch die Kentauren eingeladen, an dieser Feier teilzunehmen (was sich konkret als ausgesprochen dumm bezeichnen lässt). Der Kentaur Eurytion hat sehr schnell sehr viel
Wein >> getrunken und wurde im Rausch geil auf Hippodameia. Im Vollrausch wollte Eurytion Hippodameia entführen, um sie zu vergewaltigen. Die
Lapithen >> stoppten das Vorhaben des Eurytion, indem sie ihm die Nase und beide Ohren abschnitten. Danach haben sie Eurytion blutend vor die Türe geschliffen. In der Folge entbrannte der berühmte Kampf zwischen den Kentauren und Lapithen (Kentauromachie), siehe
Bianor >>. Es kamen viele Kentauren und Lapithen in diesem Kampf ums Leben, auf Seiten der Lapithen beispielsweise
Broteas >>.
Quellen
Homer, Odyssee >> 21,295–304
Ovid, Metamorphosen >> 12,219–244
Pausanias, Reisen in Griechenland >> 5,10,2
Literatur
René Bloch: Eurytion. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 4, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 305
Konrad Seeliger: Eurytion. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1, Abt. 1: Aba – Evan. Teubner, Leipzig 1886, Sp. 1434
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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